Definition: Discipline

Discipline bedeutet zu Deutsch Disziplin. Was heißt das aber genau? Es werden Regeln vorgegeben, an die sich Personen halten müssen. Das gilt auch im BDSM. Der Sub muss den Regeln nicht nur zustimmen, sondern sich strikt daran halten. Discipline bedeutet, dass der Sub sich dem Top unterordnet. Er hat keine andere Wahl. In erster Linie aber gelten die Regeln, die der Top oder Dom definiert hat. Er kann sie bei Bedarf ändern und anpassen. Discipline heißt aber vor allem Selbstdisziplin, da der Sub sich freiwillig den Regeln beugt.
Prinzipiell muss der Sub seinen Körper und den Geist kontrollieren. Immer. Dabei kann er seine ureigenen Grenzen austesten. Vorher muss er sich Gedanken darüber machen, ob es ihm möglich ist, sich unterzuordnen und ob er dazu per se in der Lage ist. Er sollte sich fragen, ob er die Kontrolle über sich erhalten und Impulse ausblenden kann. Schafft er es, die Ziele, die ihm aufgetragen werden, zu erreichen? So geht es bei Discipline nämlich auch um den eigenen Kampf. Auch wenn es aussieht, als müsste sich der Sub dem Top unterordnen, ist es ganz anders. Insbesondere bei der modernen Discipline. Dabei ist kein schwacher Mensch involviert. Im Gegenteil, er ist stark. Gerade im BDSM gibt es devote und passive Personen, die Befehle ausführen müssen. Zumindest in bestimmten Bereichen. Bei Discipline ist das allerdings nicht zwangsläufig so.¹

Wie funktioniert Discipline?

Damit Discipline funktioniert, ist Disziplinierung erforderlich. Sie ist mitunter notwendig, wenn der Sub die Regeln nicht mehr einhält oder er womöglich sein Ziel nicht mehr kennt. Er versagt aber nur, sobald er seine Aufgaben nicht mehr mit ganzem Herzblut erledigt. Wenn er eben unter seinem Können bleibt.
Allerdings ist auch der Part des Tops bei der Discipline beziehungsweise der Disziplinierung nicht wirklich einfach. Er muss sich vor Augen halten, dass auch er selbst sehr diszipliniert sein muss. Unter anderem gibt der Top an, welche Tabus es gibt und stellt die Regeln für den Sub auf, die er befolgen muss. Es kann notwendig sein, dass er den Sub kontrollieren muss, ob dieser die Regeln einhält oder dagegen verstößt. Im letzten Fall muss der Dom ihn aktiv bestrafen.
Geht es um Discipline, gibt es zwei Wege, sie auszuüben. Früher gab es strikte Hierarchien, die einzuhalten waren. Mittlerweile ist es im modernen Westen jedoch anders. Es herrscht Demokratie. Was bedeutet das? Dass jeder Mensch seine mögliche Freiheit ausschöpft. Damit das funktioniert, ist aber auch bis zu einem gewissen Grad Discipline erforderlich. Vor der Einführung der Demokratie wurde Disziplin noch anders wahrgenommen.
Aufgrund dessen sehen die Menschen Discipline von verschiedenen Standpunkten. Für einige ist sie wichtig, damit andere Menschen sich erziehen lassen. Dann ist Discipline als Wert zu sehen. Früher war das Unterordnen eine notwendige und optimale Maßnahme zum Disziplinieren. Im modernen Leben ist eher Selbstdisziplin von Bedeutung. Das Kategorisieren von Discipline hängt von der Einstellung dazu ab.
Zurück zu den Menschen, die alte Werte sehr wichtig finden. Sie glauben, dass der größte Teil der Verantwortung bei der Discipline dem Top gebührt. Zum Beispiel das Kontrollieren, ob die Regeln auch eingehalten werden oder das Bestrafen, wenn es zu Verstößen gegen die Regeln kommt. Rückt allerdings die Selbstdisziplin in den Fokus, ist dem Top nur die Unterstützung des Subs erlaubt, wenn es darum geht, die Regeln zu befolgen und für Ziele zu kämpfen.¹
Um eine Disziplinierung durchzuführen, braucht es Strafen und Belohnungen gleichermaßen. Dabei sind die Übergänge fließend zu den anderen Bereichen der Erziehung im BDSM. Einige mögen nun denken, dass es sich dabei um Manipulation handelt. Und es ist tatsächlich so, dass dabei negative Gefühle aus der Kindheit aufkommen. Allerdings gibt es im BDSM einen wichtigen Unterschied. Discipline wird von Sub und Top einvernehmlich ausgelebt. Darüber hinaus sind Grenzen vorhanden, welche die beiden Parts bestimmt haben. Nur in diesem Raum darf die Disziplinierung ausgeführt werden.²

Hürden der Discipline

Bei der Discipline gibt es verschiedene Herausforderungen, und zwar für beide. Der Top muss für das Disziplinieren die Verantwortung übernehmen. Außerdem muss er anspruchsvolle Regeln definieren und darauf achten, dass der Sub sie einhält und dabei den Ernst der Lage erkennt. Falls er dagegen verstößt, muss der Top ihn angemessen bestrafen. Versäumt er das, nimmt der Sub ihn nicht mehr ernst und befolgt die Regeln noch viel weniger. Dies ist völlig normales menschliches Verhalten, denn in der Regel reagieren die Menschen in einer solchen Situation genau so.
Der Sub hingegen möchte die Regeln und Befehle des Tops so gut er kann umsetzen, damit er die Ziele wirklich erreichen kann. Regeln gibt es nicht nur bei der Discipline im BDSM, die eingehalten werden müssen. Auch im Alltag ist das so. Dann ist es möglich, dass die Regeln gegen die eigenen Wünsche und Vorstellungen sind. Für den Sub heißt das, er muss gegen diese handeln und auf gewohnte Annehmlichkeiten verzichten. Der Sub braucht teilweise viel Zeit, um das zu verinnerlichen.²

Unterwerfung und Discipline im Vergleich

Die Übergänge zwischen Discipline und Unterwerfung verlaufen häufig ineinander. Eine vollständige Abgrenzung ist deshalb nicht immer möglich. Bei der Unterwerfung und Discipline ist die Erziehung immer das Mittel der Wahl. Trotzdem gibt es dabei auch Unterschiede. Zum Beispiel befehlt der Top dem Sub sofort ein Toy oder etwas anderes einzuführen. Dabei handelt es sich um eine offen ausgesprochene Anweisung. Der Sub führt sie aus. Hierbei handelt es sich um Unterwerfung. Falls der Top jedoch als Regel aufstellt, dass der Sub jeden Tag etwas um dieselbe Uhrzeit ausführen muss und die Einhaltung prüft, ist das Discipline.
Verbietet der Top dem Sub einen bestimmten Satz oder ein Wort auszusprechen und der Sub missachtet die Anweisung, kann der Top ihn bestrafen. Er knebelt ihn beispielsweise. Hierbei handelt es sich wieder um Discipline. Befiehlt der Top dem Sub beim Spiel nicht zu sprechen und er tut es trotzdem, schlägt der Top ihn. Er bestraft ihn durch die Unterwerfung. ²

Wie sollte Discipline ausgeführt werden?

Wer als Top Discipline ausübt, muss den Sub auch disziplinieren. Verstößt dieser gegen die vom Top bestimmten Regeln oder vernachlässigt er seine Ziele, muss der Top ihn disziplinieren. So ermöglicht er es dem Sub noch besser lernen zu können. Wichtig ist hier aber, dass der Sub nicht nur bestraft oder gezüchtigt wird. Er muss auch gelobt werden, damit er positive Verstärkung erhält. Das demonstriert der Top beispielsweise, wenn er die Fortschritte des Subs lobt und ihn freundlich behandelt. Er bestraft ihn dagegen bei Verstößen. Diese müssen jedoch unbedingt im unmittelbaren Zusammenhang stehen. Das sorgt dafür, dass der Sub es in Zukunft besser machen kann.
Der Top hat die Aufgabe zu überprüfen, in welchen Bereichen der Sub sich nicht an die Regeln hält. Versucht dieser sein Bestes, um seine Ziele zu erreichen, schafft es aber nicht, ist das kein Vergehen und kein Verstoß. Das muss der Top erkennen können. Er muss sich fragen, ob der Sub nicht diszipliniert genug ist oder ob er es einfach nicht besser kann.²

Quellen

¹gentledom.de (o.J.): Was bedeutet Disziplin im Kontext BDSM? Online verfügbar unter: https://gentledom.de/schlagwoerter/grundlagen/disziplin-und-bdsm/, zuletzt geprüft am 27.07.2022.
²Lynn (2021): Discipline – Das erste D in BDSM. Online verfügbar unter: https://www.deviance.app/discipline/, zuletzt geprüft am 27.07.2022.
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