Definition Emanzipation

Die für Frauenrechte verwendete Bezeichnung Emanzipation wird aus drei lateinischen Wörtern gebildet. Der Buchstabe „E“ steht für das deutsche Wort „aus“, der Wortteil „Manus“ bedeutet „Hand“ und das Schlusswort „Capere“ ist im deutschen Sprachgebrauch als „nehmen“ bekannt.²

Historie

Die Bezeichnung „e-mancipatio“ war in geschichtlicher Hinsicht besonders relevant. Darunter kann die Loslösung aus der Kontrolle sowie der Macht Dritter und folglich der Schritt in die Unabhängigkeit verstanden werden. Im Römischen Reich stand das Wort „mancipatio“ für die Unterdrückung und Herrschaft über eine andere Person. Auch der Sklavenhandel sowie der Verkauf von Wertgegenständen wurden als „mancipatio“ bezeichnet.³

Was versteht man unter Emanzipation?

Die Rechte der Frauen werden allgemein als Emanzipation bezeichnet. Dieses Wort steht jedoch für weitere wichtige Errungenschaften der Menschheit. Das Lossagen von Zwängen und von der Abhängigkeit anderer kann ebenfalls als Emanzipation betrachtet werden. Das oberste Gebot ist schlichtweg das Erzielen der Gleichberechtigung. Wird hingegen von der weiblichen Emanzipation gesprochen, so tritt die Gleichstellung zwischen Männern und Frauen in den Fokus.⁴ 

Was ist das Ziel der Emanzipation?

Als Ziel der Emanzipation gilt die Gleichberechtigung sowie die Unterbindung aller Arten von Diskriminierung in der Gesellschaft, in der Politik als auch in der Wirtschaft. Das Recht auf Selbstbestimmung zählt hierbei als höchstes Gut.⁵
Die Ausgrenzung aufgrund von rassistischen, politischen oder religiösen Motiven zählt ebenfalls zu den Themengebieten der Emanzipation. In diesem Bereich ist das Bedürfnis nach einer Gleichstellung innerhalb der Gesellschaft besonders ausgeprägt.⁶

Herkunft des Begriffs: Emanzipation

Die Wurzeln des heute bekannten Wortes Emanzipation liegen in der lateinischen Sprache. Diese gehen genauer gesagt auf das Wort „emanzipatio“ zurück. Wird die Wortschöpfung schließlich ins Deutsche übersetzt, so bekommt es die Bedeutung „aus der Hand nehmen“.⁷

Welchen Ursprung hat das Wort?

Wird nach der Herkunft des Wortes Emanzipation gesucht, so werden die Wurzeln dessen im alten Römischen Reich erkennbar. Zu jener Zeit florierte der Sklavenhandel. Wurden diese jedoch aus der Herrschaft entlassen, so war dieser Vorgang unter der Bezeichnung „emanzipatio“ bekannt. Auch die Entlassung der Kinder aus der Abhängigkeit des eigenen Vaters wurde so genannt.⁸

Wann wurde das Wort das erste Mal genutzt?

Ursprünglich aus dem Römischen Reich stammend, wurde das Wort Emanzipation jedoch erst im Laufe des 17. beziehungsweise 18. Jahrhunderts in den allgemeinen Sprachgebrauch integriert. Im alten Rom bedeutete dies noch die gnädige Entlassung aus der Unterdrückung und der Abhängigkeit. Die Bedeutung dieses Wortes veränderte sich in den darauffolgenden Jahrhunderten drastisch. Fortan wurde unter der Emanzipation die eigene Befreiung und die dadurch neugewonnene Selbstbestimmung verstanden.⁹

Emanzipation aus religiösen Gründen

Im Jahre 1848 emanzipierten sich Angehörige des Judentums während der Französischen Revolution erstmals von der Unterdrückung und verliehen damit dem Wort Emanzipation eine völlig neue Bedeutung.¹⁰

Weibliche Emanzipation

Die Benachteiligung von Frauen existiert seit vielen Jahrhunderten und hält bis heute an. In vielen Ländern dieser Erde ist das weibliche Geschlecht nach wie vor in der Rangordnung weit unter dem männlichen Geschlecht angeordnet. Die vielen unterschiedlichen Frauenrechtsbewegungen sind jedoch seit geraumer Zeit auf dem Vormarsch, um die Gleichberechtigung der Frauen weltweit etablieren zu können. Auch wenn bereits einige Ziele erreicht werden konnten, ist der Weg zur endgültigen Gleichstellung noch lange nicht zu Ende.¹¹

Die beruflichen Hürden der Frauen

Die Berufswelt zeigt, dass der Gleichberechtigungsprozess auch im 21. Jahrhundert noch nicht abgeschlossen ist. Frauen haben es im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen weitaus schwerer, in leitende Positionen zu gelangen. Die Frauenquote ist besonders an der Spitze der meisten Unternehmen sehr überschaubar. Aus diesem Grund wurde eine Quote eingeführt, welche die Anzahl der Frauen in Führungspositionen oder in Berufen, welche stark von Männern dominiert werden, zukünftig regeln soll.¹²

Das 18. Jahrhundert

Der Startschuss für die Forderung nach den gleichen Rechten für alle lässt sich in der Zeit der Französischen Revolution einordnen. Die Anfänge der Bewegung ähnelten jedoch nur in kleinen Teilen der Emanzipation der Gegenwart. Als eine der ersten bekannten Persönlichkeiten der Frauenrechtsbewegung kann Olympe de Gouges genannt werden. Bereits im Jahre 1791 ging ihr Ruf nach Gleichberechtigung in die Geschichte ein, da die Menschen- und Bürgerrechte bis zu diesem Zeitpunkt ausschließlich Männern vorbehalten waren.¹³

Frauen im Studium

Im 18. Jahrhundert wurden fast nur Männer zum Studium in Deutschland zugelassen. Folglich war Dorothea Erxlebens Abschluss des Medizinstudiums ein wahrer Meilenstein für die deutsche Frauenrechtsbewegung. Diese Errungenschaft gelang ihr im Jahre 1795. Somit war sie die erste deutsche Frau in dieser sehr männlich geprägten Berufssparte. Ein Studium mit Promotion war jedoch nicht für jede Studienanwärterin zugänglich. Hierfür wurde eine Ausnahmebewilligung des königlichen Hofes benötigt.¹⁴

Das Wahlrecht für Frauen

Das politische Stimmrecht wurde allen Frauen bis zum Beginn der Weimarer Republik gänzlich vorenthalten. Der Gang zur Wahlurne war bis zu diesem Zeitpunkt lediglich Wählern männlichen Geschlechts gestattet. Im November 1918 wurde schließlich ein Gesetz beschlossen, welches auch Frauen zur Wahl zuließ. Seit dem 19. Januar 1919 durften erstmals auch Wählerinnen ab dem 21. Lebensjahr ihren Stimmzettel abgeben.¹⁵

Frauen im Reichstag

Das Gesetz, welches Frauen die Wahlberechtigung zusprach, ermöglichte ebenso den Einzug von weiblichen Abgeordneten in den deutschen Reichstag. In den Jahren 1920 bis 1932 wurden circa 100 Frauen zu Abgeordneten ernannt. Diese forcierten die Etablierung weiterer Rechte für Frauen in der Gesetzgebung. In diesen Jahren mussten sich die weiblichen Abgeordneten behaupten, da ihre männlichen Kollegen kaum an der Umsetzung ihrer Anliegen interessiert waren. Essenzielle Entscheidungen wurden weiterhin vorrangig von den männlichen Abgeordneten getroffen.¹⁶

Frauenbewegung im und nach dem 2. Weltkrieg

Der Zweite Weltkrieg bedeutete ein vorläufiges Ende für die Etablierung der Frauenrechte. Im Nationalsozialismus hatte die Emanzipation keinen Platz, da sich die Frauen um die Versorgung der Kinder sowie den Haushalt kümmern mussten. Als Adolf Hitler an die Macht kam, wurden sämtliche gesellschaftlichen und gegnerischen politischen Organisationen, darunter auch die Frauenrechtsbewegung, strengstens untersagt. Der Mann war in der Familie wieder das unumstößliche Oberhaupt, welchem sich die Frau komplett unterordnen musste. Das nur wenige Jahre zuvor erhaltene Wahlrecht wurde in ein passives Wahlrecht umgewandelt. Darauf folgte auch die Verdrängung der Frauen aus den Berufen und die Platzierung am häuslichen Herd.
Dass Frauen jedoch zu weit mehr fähig waren, zeigte ihr Einsatz während des Wiederaufbaus zu Kriegsende. Die Bezeichnung Trümmerfrauen wurde zum Leitbild dieser Zeit. Die Gleichstellung von Frauen und Männern rückte wieder ins Zentrum des Interesses und wurde 1949 schließlich gesetzlich verankert.¹⁷

Individuelle Emanzipation

Die Emanzipation ist in pädagogischen als auch philosophischen Theorien fest verankert, um die Freiheit und Gleichberechtigung jedes Individuums im Auge zu behalten.¹⁸

Wie wird diese erreicht?
Von individueller Emanzipation wird gesprochen, wenn eigene Entscheidungen über das zukünftige Leben getroffen werden können. Der Mensch ist somit nicht weiter von Erziehern abhängig und kann sein Leben fortan selbst gestalten.¹⁹

Welche Bedingungen gibt es dafür?

Die individuelle Emanzipation kann an unterschiedlichen Verhaltensweisen erkannt werden. Wenn sich die Person in der Gesellschaft selbstständig zurechtfinden und demnach soziale Beziehungen führen kann, gilt diese als emanzipiert. Können eigenständig Entscheidungen getroffen und Bedürfnisse befriedigt werden, spricht dies ebenfalls für eine individuelle Emanzipation.²⁰

Quellen

¹, ⁵, ¹¹, ¹² hanisauland.de: Emanzipation. Online verfügbar: https://www.hanisauland.de/node/1850. Zuletzt geprüft am 27.07.2022
², ³, ⁴, ⁶, ⁷, ⁸, ⁹ die-wirtschaftsfrau.ch: Was bedeutet eigentlich… Emanzipation? Online verfügbar: https://www.die-wirtschaftsfrau.ch/was-bedeutet-eigentlich-emanzipation/, zuletzt geprüft am 27.07.2022
¹⁰ dwds.de: Emanzipation. Online verfügbar: https://www.dwds.de/wb/Emanzipation, zuletzt geprüft am 27.07.2022
¹³, ¹⁴, ¹⁵, ¹⁶, ¹⁷ br.de: Die Geschichte der Emanzipation. Online verfügbar: https://www.br.de/br-fernsehen/sendungen/lavita/lavita-frauen-emanzipation-100.html, zuletzt geprüft am 27.07.2022
¹⁸, ¹⁹ Leo Montada, Ralf Oerter (2002) Entwicklungspsychologie, BeltzPVU Verlag
²⁰ de-academic.com : Emanzipation. Online verfügbar: https://de-academic.com/dic.nsf/dewiki/389983#Individuelle_Emanzipation, zuletzt geprüft am 27.07.2022
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