Definition: HIV

HIV steht für "Human Immunodeficiency Virus" (deutsch: Humanes Immundefizienz-Virus). Es handelt sich dabei um ein Virus, das das menschliche Immunsystem infiziert und schwächt. HIV gehört zur Familie der Retroviren und ist der Erreger von AIDS (Acquired Immunodeficiency Syndrome, zu Deutsch: Erworbenes Immundefektsyndrom). AIDS ist das Endstadium der Infektion, bei dem das Immunsystem stark geschwächt ist und der Körper anfällig für verschiedene Infektionen und Erkrankungen wird.

Unterschied HIV & AIDS

Die Begriffe HIV-Infektion (Human Immunodeficiency Virus-Infektion) und AIDS (Acquired Immunodeficiency Syndrome) sind dadurch verbunden, dass sie die verschiedene Stadien der Krankheit beschreiben und die Symptome, die diese begleiten:
  • HIV (Human Immunodeficiency Virus): HIV ist der Virus-Erreger selbst. Es handelt sich um das Virus, das in den menschlichen Körper gelangt, das Immunsystem infiziert und die spezifischen Immunzellen (T-Helferzellen oder CD4-T-Zellen) angreift, die für die Koordination und Stärkung der Immunantwort verantwortlich sind. HIV repliziert sich innerhalb dieser Zellen und schwächt das Immunsystem mit der Zeit. Allerdings kann eine Infektion über Jahre hinweg asymptomatisch bleiben, insbesondere wenn sie nicht behandelt wird. Während dieser Zeit vermehrt sich das Virus und beeinträchtigt allmählich die Immunfunktion.
  • AIDS (Acquired Immunodeficiency Syndrome): AIDS ist das fortgeschrittene Stadium der HIV-Infektion, in dem das Immunsystem stark geschädigt ist und der Körper anfällig für verschiedene schwere Infektionen und Erkrankungen wird. Der Übergang von einer HIV-Infektion zu AIDS wird in der Regel basierend auf der Anzahl der CD4-T-Zellen und dem Auftreten bestimmter opportunistischer Infektionen oder bestimmter schwerer Erkrankungen definiert. Bei Menschen mit AIDS ist das Immunsystem so geschwächt, dass es nicht mehr in der Lage ist, Infektionen effektiv zu bekämpfen.
Zusammengefasst: Somit beschreibt HIV das Virus selbst, welche eine HIV-Infektion verursacht, während AIDS die Bezeichnung für das fortgeschrittene Stadium beschreibt, in welchem das Immunsystem des Infizierten bereits stark geschädigt ist und der Körper schnell erkrank ohne sich verteildigen zu können. Eine frühzeitige Diagnose, medizinische Betreuung und antiretrovirale Durch das frühzeitige Diagnostizieren und Behandeln einer Infektion kann vermieden werden, dass der Infekt sich zu AIDS zu entwickelt.

HIV – Ursachen & Übertragung

HIV kann auf verschiedene Arten übertragen werden. Es ist wichtig zu wissen, wie die Übertragung erfolgt, um Schutzmaßnahmen zu ergreifen und das Risiko einer Ansteckung zu minimieren. Hier sind die häufigsten Übertragungswege für HIV:
  • Ungeschützter sexueller Kontakt: Die häufigste Art der Übertragung ist ungeschützter vaginaler, analer oder oraler Geschlechtsverkehr mit einer Person, die das Virus trägt. Sowohl heterosexuelle als auch homosexuelle Kontakte können zur Übertragung führen. Verwendung von Kondomen oder Dental Dams (für orale Aktivitäten) kann das Risiko erheblich reduzieren.
  • Gemeinsame Verwendung von Nadeln und Spritzen: Das Teilen von Nadeln, Spritzen oder anderen injizierbaren Drogenutensilien mit einer infizierten Person kann zu einer Übertragung führen. Dies betrifft insbesondere Menschen, die intravenöse Drogen verwenden.
  • Von Mutter zu Kind: Eine HIV-positive Mutter kann das Virus während der Schwangerschaft, der Geburt oder durch das Stillen auf ihr Kind übertragen. Durch medizinische Interventionen wie antiretrovirale Therapie während der Schwangerschaft und Kaiserschnitt-Entbindung kann das Risiko einer Übertragung von Mutter zu Kind erheblich reduziert werden.
  • Bluttransfusionen und Organtransplantationen: Bevor Screening-Verfahren für Blutspenden und Transplantationen implementiert wurden, war die Übertragung von HIV über kontaminierte Blutprodukte und Organe möglich. Heutzutage sind diese Übertragungswege in den meisten Ländern nahezu ausgeschlossen, da strenge Testverfahren angewendet werden.
  • Medizinische Instrumente: Es kann vorkommen, dass auch in professionellen medizinischen Einrichtungen chirurgische Instrumente wie Nadeln nicht zureichend sterilisiert werden. Das kommt vor allen in Ländern, welche keine gute medizinische Versorgung haben
  • Sexuell übertragbare Infektionen (STIs): Bestimmte sexuell übertragbare Infektionen können das Risiko einer HIV-Übertragung erhöhen, da sie Entzündungen und Schleimhautschäden verursachen können, die den Kontakt mit dem Virus erleichtern.
HIV wird nicht durch alltäglichen Kontakt wie Händeschütteln, Umarmen, Küssen, gemeinsamen Gebrauch von Besteck oder Toiletten, Insektenstiche oder Tröpfchen in der Luft übertragen. Ein angemessenes Wissen über die Übertragungswege von HIV und die Verwendung von Schutzmaßnahmen können dazu beitragen, das Risiko einer Ansteckung zu minimieren.

Vor HIV Schützen

Es gibt mehrere effektive Methoden, um sich vor einer Übertragung zu schützen. Hier sind einige der wichtigsten Schutzmaßnahmen:
  • Verwendung von Kondomen: Das richtige und konsequente Verwenden von Kondomen beim vaginalen, analen oder oralen Geschlechtsverkehr kann das Risiko einer Übertragung erheblich reduzieren. Latex- oder Polyurethan-Kondome sind dabei am effektivsten.
  • Safer Sex Praktiken: Dadurch, dass die Wahrscheinlichkeit sich mit HIV anzustecken sich erhöht, wenn man mehr Sexualpartner, sinkt das Risiko, wenn man deren Anzahl reduziert. Zusätzlich zu den Kondomen sollten Praktiken vermieden werden, welche zu Schleimhautverletzungen führen können.
  • Prä-Expositions-Prophylaxe (PrEP): PrEP ist eine medizinische Methode, bei der Menschen, die ein höheres Risiko für HIV haben, antiretrovirale Medikamente einnehmen, um eine Infektion zu verhindern. PrEP kann die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung erheblich senken, wenn sie korrekt eingenommen wird.
  • Post-Expositions-Prophylaxe (PEP): PEP bezieht sich auf die Einnahme von antiretroviralen Medikamenten nach einem möglichen Kontakt mit HIV, um eine Infektion zu verhindern. PEP sollte so bald wie möglich, idealerweise innerhalb von 72 Stunden nach dem möglichen Kontakt, eingenommen werden.
  • Vermeidung von gemeinsamem Nadel- und Spritzentausch: Menschen, die injizierbare Drogen verwenden, sollten niemals Nadeln oder Spritzen teilen. Der Austausch von injizierbaren Drogenutensilien kann das Risiko einer Übertragung verringern.
  • Medizinische Vorsorge bei Schwangerschaft: Schwangere Frauen mit HIV sollten sich medizinisch betreuen lassen und antiretrovirale Therapie erhalten, um das Risiko einer Übertragung von Mutter zu Kind zu minimieren.
  • Sicheren Blutspenden und Transplantationen: Medizinische Eingriffe und Blutspenden sollten streng überwacht und nach hohem Standard erfolgen. Diese Eingriffe sollten somit nur in Ländern mit guter medizinischer Infrastruktur durchgeführt werden.
  • Austausch offener Wunden oder Verletzungen vermeiden: Das Vermeiden des Kontakts mit offenen Wunden oder Verletzungen anderer Menschen kann das Risiko einer Übertragung durch direkten Blutkontakt minimieren.
  • Aufklärung und Bewusstsein: Wissen über die Übertragungswege von HIV und die Verwendung von Schutzmaßnahmen sind entscheidend, um das Infektionsrisiko zu reduzieren. Bildung und Aufklärung tragen dazu bei, Missverständnisse und Stigmatisierung zu bekämpfen.

HIV – Symptome & Krankheiten

Der Verlauf einer Infektion kann stark variieren und hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die individuelle Immunantwort, der Zeitpunkt der Diagnose, der Zugang zu medizinischer Versorgung und die Einhaltung der Behandlung. Hier sind einige wichtige Phasen und Aspekte des HIV-Verlaufs:
  1. Akute Infektion: Kurz nach der Ansteckung mit HIV können grippeähnliche Symptome auftreten, die als "akute HIV-Infektion" oder "serokonvertierende Krankheit" bezeichnet werden. Diese Symptome können Fieber, Müdigkeit, Hautausschlag, geschwollene Lymphknoten und Halsschmerzen umfassen. Allerdings werden sie oft nicht erkannt oder mit anderen Erkrankungen verwechselt.
  2. Chronische asymptomatische Phase: Nach der akuten Phase kann HIV für Jahre oder sogar Jahrzehnte im Körper vorhanden sein, ohne nennenswerte Symptome zu verursachen. Während dieser Zeit vermehrt sich das Virus und schädigt allmählich das Immunsystem, insbesondere die CD4-T-Zellen.
  3. Progression zur AIDS: Ohne Behandlung kann eine fortschreitende HIV-Infektion schließlich zu einem geschwächten Immunsystem führen, das nicht mehr in der Lage ist, Infektionen und Krankheiten effektiv abzuwehren. Wenn die Zahl der CD4-T-Zellen unter einen bestimmten Schwellenwert fällt oder opportunistische Infektionen auftreten, wird der Zustand als AIDS diagnostiziert.
Die HIV-Infektion kann zu einer Vielzahl von opportunistischen Infektionen und Erkrankungen führen, die normalerweise bei einem gesunden Immunsystem keine größeren Probleme verursachen würden. Beispiele für diese Erkrankungen sind Tuberkulose, Lungenentzündungen, bestimmte Krebsarten, schwere Pilzinfektionen und neurologische Erkrankungen.

Die Einführung von antiretroviralen Therapien (ART) hat den Verlauf und die Prognose von HIV dramatisch verändert. Frühe Diagnose und rechtzeitige Behandlung mit ART können die Vermehrung des Virus im Körper unterdrücken, die Zahl der CD4-T-Zellen erhöhen und das Fortschreiten der Infektion verlangsamen. Dank dieser Behandlungen haben Menschen mit HIV heute die Möglichkeit, ein nahezu normales Leben zu führen.

Die Lebenserwartung von Menschen mit HIV hat sich erheblich verbessert, insbesondere in Regionen mit gutem Zugang zu medizinischer Versorgung und antiretroviraler Behandlung. Bei effektiver Behandlung und regelmäßiger medizinischer Betreuung können viele Menschen mit HIV eine nahezu normale Lebenserwartung haben. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass eine angemessene medizinische Versorgung und Behandlung entscheidend sind, um die besten Ergebnisse zu erzielen. Ohne Behandlung kann HIV im Verlauf der Zeit tödlich sein, da das geschwächte Immunsystem den Körper anfällig für schwerwiegende Infektionen und Erkrankungen macht.

HIV Behandlung

Es gibt mehrere Behandlungsmöglichkeiten für Menschen, die mit HIV leben. Die Hauptbehandlung für HIV basiert auf der Verwendung von antiretroviralen Therapien (ART), die darauf abzielen, die Vermehrung des Virus im Körper zu unterdrücken und das Immunsystem zu stärken. ART besteht aus einer Kombination von verschiedenen antiretroviralen Medikamenten, die auf verschiedene Stadien des Lebenszyklus abzielen. Hier sind einige wichtige Informationen über Behandlungsmöglichkeiten:

Antiretrovirale Therapie (ART): ART zielt darauf ab, die Viruslast im Körper auf ein nicht nachweisbares Niveau zu senken und die Anzahl der CD4-T-Zellen zu erhöhen. Die Einnahme von ART-Medikamenten erfordert regelmäßige Disziplin, da die Medikamente in der Regel lebenslang eingenommen werden müssen, um die Wirksamkeit aufrechtzuerhalten.

Kombinationstherapie: Die meisten ART-Regime bestehen aus einer Kombination von mindestens drei antiretroviralen Medikamenten aus verschiedenen Klassen. Dieses Vorgehen ist wichtig, da HIV-Resistenzen gegen einzelne Medikamente entwickeln kann. Die Kombination verschiedener Medikamente zielt darauf ab, die Wirksamkeit der Behandlung zu erhöhen und die Entwicklung von Resistenzen zu verhindern.

Initiierung der Behandlung: Die aktuellen Leitlinien empfehlen, dass Menschen mit HIV unabhängig von ihrer CD4-Zellzahl so früh wie möglich nach der Diagnose mit der antiretroviralen Therapie beginnen sollten. Eine frühzeitige Behandlung kann das Immunsystem stärken und das Fortschreiten der Infektion verlangsamen.

Medikamentenresistenzen: In einigen Fällen kann es zu Medikamentenresistenzen kommen, bei denen das Virus gegen bestimmte Medikamente unempfindlich wird. Die genaue Auswahl der Medikamente und die Überwachung der Viruslast im Blut sind entscheidend, um das Auftreten von Resistenzen zu minimieren.

Nebenwirkungen: ART-Medikamente können Nebenwirkungen haben, die von Person zu Person unterschiedlich sein können. Moderne Medikamente haben jedoch in der Regel weniger Nebenwirkungen als frühere Generationen von HIV-Medikamenten. Die enge Zusammenarbeit mit einem medizinischen Fachpersonal ist wichtig, um eventuelle Nebenwirkungen zu überwachen und zu behandeln.

Andere medizinische Maßnahmen: Neben ART können Menschen mit HIV von regelmäßiger medizinischer Betreuung, einer ausgewogenen Ernährung, regelmäßiger Bewegung, Rauchstopp, Impfungen und der Behandlung von begleitenden Erkrankungen profitieren.

Die Auswahl der richtigen ART und die Aufrechterhaltung der Therapie erfordern die Zusammenarbeit mit medizinischem Fachpersonal, dass die individuelle Situation, mögliche Nebenwirkungen und die Wirksamkeit der Medikamente überwacht. Die moderne Behandlung hat dazu beigetragen, die Lebenserwartung und die Lebensqualität von Menschen mit HIV erheblich zu verbessern.

HIV Beratungsstellen

Es gibt viele Beratungsstellen und Organisationen, die Informationen, Unterstützung und Beratung für Menschen mit HIV oder solche, die sich auf HIV testen lassen möchten, anbieten. Hier sind einige bekannte Organisationen und deren Webseiten:
  • Deutsche AIDS-Hilfe e.V. (DAH): Die DAH ist eine der größten Organisationen in Deutschland, die sich mit HIV/AIDS beschäftigt. Sie bietet umfassende Informationen, Unterstützung und Beratung für Menschen mit HIV sowie Präventionsmaßnahmen und Aufklärung. Webseite: https://www.aidshilfe.de/
  • BZgA (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung): Die BZgA bietet umfangreiche Informationen zu HIV/AIDS und anderen sexuell übertragbaren Infektionen. Sie führt Kampagnen zur Aufklärung und Prävention durch. Webseite: https://www.drk-aids-hilfe.de/
  • Aids-Hilfe: Die AIDS-Hilfe ist ein Netzwerk von regionalen Anlaufstellen in Deutschland, die Informationen, Beratung und Unterstützung für Menschen mit HIV und deren Angehörige anbieten. Sie sind in vielen Städten und Regionen vertreten. Webseite: https://www.aidshilfe.de/aidshilfe-vor-ort
  • Checkpoint: Die Checkpoints sind spezialisierte Beratungsstellen für sexuelle Gesundheit, die HIV-Tests, Beratung und Informationen anbieten. Sie sind in vielen deutschen Städten verfügbar. Webseite: https://www.checkpoint-plus.de/
  • Gesundheitsämter und Kliniken: Viele Gesundheitsämter und medizinische Einrichtungen bieten HIV-Tests, Beratung und Unterstützung an. Die Webseiten der örtlichen Gesundheitsämter oder medizinischen Einrichtungen können Informationen dazu bereitstellen.

Um eine Beratungsstelle zu finden und einen Termin zu vereinbaren, sind folgende Schritte zu empfehlen:
  1. Online-Suche: Besuche die oben genannten Webseiten, um Beratungsstellen in Ihrer Nähe zu finden. Die Webseiten bieten oft Verzeichnisse von Anlaufstellen und deren Kontaktdaten.
  2. Telefonische Anfrage: Kontaktnummern der Beratungsstellen auf den Webseiten können genutzt werden, um telefonisch Informationen zu erhalten und Termine zu vereinbaren.
  3. Persönlicher Besuch: Ein persönlicher Besuch bei einer örtlichen Beratungsstelle kann die Möglichkeit geben, sich vor Ort zu informieren und einen Termin zu vereinbaren.
  4. Arzt oder Gesundheitsamt: Ein Hausarzt oder das örtliche Gesundheitsamt kann ebenfalls Informationen über HIV-Tests, Beratung und Unterstützung geben.
Die Mitarbeiter in diesen Beratungsstellen sind qualifiziert, um vertrauliche Beratung anzubieten und Fragen zu beantworten. Sie sind dazu da, zu helfen und zu unterstützen.

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