Jungfrau

Jungfrauen sind bekanntermaßen nicht nur Menschen, die zwischen dem 23. August und dem 22. September geboren wurden, sondern der Begriff kann auch eine Person bezeichnen, die noch nie Geschlechtsverkehr hatte. In diesem Beitrag klären erfährst du die verschiedenen Bedeutungen des Wortes, sowie deren Hintergrund und Geschichte.

Definition: Jungfrau

Eine Jungfrau kann je nach Kontext verschiedene Bedeutungen haben. In Bezug auf das Sternzeichen Jungfrau handelt es sich um ein astrologisches Zeichen, das zwischen dem 23. August und dem 22. September liegt. Es wird oft mit Eigenschaften wie Analytik, Perfektionismus und Vernunft in Verbindung gebracht. Im Kontext der Sexualität kann eine Jungfrau eine Person bezeichnen, die noch keine sexuelle Erfahrung mit einer anderen Person gemacht hat. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Definition von Sexualität und sexueller Erfahrung für jede Person unterschiedlich sein kann. Es ist auch wichtig zu beachten, dass der Begriff "Jungfrau" sowohl für Männer als auch für Frauen verwendet wird, obwohl er oft mit Frauen in Verbindung gebracht wird. Es gibt keine geschlechtsspezifischen Unterschiede in Bezug auf die Bedeutung des Begriffs. Es gibt keine anderen allgemein gebräuchlichen Bezeichnungen für eine Jungfrau, jedoch gibt es im religiösen Kontext oft Verweise auf die Jungfrau Maria als Mutter Jesu.

Verschiedene Bedeutungen der Jungfrau

Wie bereits erwähnt, kann der Begriff "Jungfrau" je nach Kontext unterschiedliche Bedeutungen haben. Im Folgenden wird auf einige der Möglichkeiten eingegangen.

Biologische Bedeutung

Eine Jungfrau kann eine Person bezeichnen, die noch nie Geschlechtsverkehr hatte. Dies ist jedoch eine sehr zunehmend veraltete, einschränkende und moralisierende Definition, die auf der Vorstellung basiert, dass Sexualität nur innerhalb heterosexueller Ehebeziehungen stattfinden sollte. Es gibt keine geschlechtsspezifischen Unterschiede in Bezug auf die Bedeutung des Begriffs.

Es wurde in der Vergangenheit und teilweise auch immer noch in manchen Kulturen angenommen, dass sich Jungfräulichkeit bei Frauen durch die Intaktheit des Hymens erkennen lässt. Dieser ist eine dünne Membran im Inneren der Vagina. Diese Vorstellung ist allerdings nicht korrekt, da der Hymen sowohl, durch viele alltägliche Einflüsse und Bewegungen reißen kann, als auch, durch seine Dehnbarkeit, nach dem Geschlechtsverkehr unversehrt sein kann.

Die Definition von Sexualität und sexueller Erfahrung ist für jede Person unterschiedlich und wird vornehmlich von kulturellen Normen oder persönlichen Überzeugungen beeinflusst.

Rein physisch gibt es keinen Unterschied zwischen den Genitalien einer jungfräulichen Person und einer, die es nicht ist. ¹

Soziale Bedeutung

Der Begriff "Jungfrau" wird oft in Bezug auf weibliche Sexualität verwendet, um den Wert von Frauen und Männern auf der Grundlage ihrer sexuellen Erfahrung zu messen. Dies ist ein problematischer gesellschaftlicher Druck, der sich negativ auf das Selbstwertgefühl und die Mentalität von Männern und Frauen auswirken kann. Er drückt sich allerdings öfter geschlechterspezifisch aus.

Während im religiösen Kontext teilweise die Jungfräulichkeit beider Geschlechter vor der Heirat relevant ist und als tugendhaft gilt, wird in anderen Kulturkreisen, gerade bei gleichaltrigen, Jungfräulichkeit als ein Zeichen von Unerfahrenheit wahrgenommen, welches man schnell ablegen sollte. In beiden Fällen erzeugt dies viel Scharm um das Thema. Gerade bei Frauen wird sexuelle Aktivität immer noch kritisiert und mit ihrem Wert assoziiert.

Die umgangssprachliche Bedeutung des Begriffs "Jungfrau auf einem Gebiet sein" bezieht sich darauf, dass eine Person wenig oder keine Erfahrung in diesem bestimmten Bereich hat. In diesem Fall ist dies unabhängig von sexuellen Erfahrungen.

Astrologische Bedeutung

Im Bereich der Astrologie ist die Jungfrau ein Tierkreiszeichen, das zwischen dem 23. August und dem 22. September liegt. Es wird oft mit Eigenschaften wie Analytik, Perfektionismus und Vernunft in Verbindung gebracht. Die astrologische Bedeutung der Jungfrau hat jedoch keinen Zusammenhang mit der sexuellen Geschichte einer Person.

Gesetzeslage zur Jungfrau

Es gibt keine gesetzliche Vorschrift, die die Jungfräulichkeit einer Person vorschreibt oder festlegt. Der Begriff "Jungfrau" hat in der Gesellschaft und insbesondere in einigen Kulturen immer noch Bedeutung, insbesondere im Zusammenhang mit Fragen der Moral und der Sexualität.

In früheren Zeiten gab es in einigen Kulturen bestimmte gesetzliche Regelungen und Traditionen im Zusammenhang mit der Jungfräulichkeit, insbesondere in Bezug auf die Ehe. Zum Beispiel gab es in einigen europäischen Ländern das sogenannte "Kranzgeld", bei dem eine Braut eine traditionelle Krone oder einen Kranz trug und eine finanzielle Entschädigung erhielt, wenn sie als Jungfrau in die Ehe eintrat. Einige Gesellschaften betrachteten die Jungfräulichkeit als eine Voraussetzung für die Eheschließung oder verlangten, dass die Braut bereits heiratsfähig sein musste.

Heute gibt es jedoch keine rechtliche Verpflichtung, dass eine Person Jungfrau sein muss, um bestimmten Rechten oder Privilegien zu erhalten.

Die Bedeutung des Begriffs "Jungfrau" basiert heute mehr auf persönlichen Überzeugungen und moralischen Normen. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass die sexuelle Aktivität eine persönliche Entscheidung ist und dass die sexuelle Geschichte einer Person keine Auswirkungen auf ihren Wert oder ihre Persönlichkeit hat.

Die Jungfrau Maria

Der Begriff "Jungfrau" hat eine bedeutende Rolle in verschiedenen religiösen Traditionen und ist oft mit heiligen Frauen und Göttinnen verbunden. Zum Beispiel ist die Jungfrau Maria eine wichtige Figur im Christentum und wird als die Mutter Jesu verehrt. In der griechischen Mythologie ist die Göttin Athene als Jungfrau bekannt. Der Begriff hat auch klassischen literarischen Bezug, wie in Virgils Aeneis, in der Dido als Jungfrau beschrieben wird.

Im Christentum ist die Jungfrau Maria eine wichtige Figur und wird als die Mutter Jesu verehrt. Die Geschichte besagt, dass Maria durch eine Jungfrauengeburt schwanger wurde und Jesus geboren hat. Die Jungfrauengeburt wird in der christlichen Theologie als wichtiges Ereignis angesehen, da sie das Göttliche in Jesus betont und seine Rolle als Messias stärkt. Maria gilt auch als Vorbild für Keuschheit und Demut, und ihre Hingabe an Gott wird von Gläubigen auf der ganzen Welt hoch geschätzt.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Vorstellung von der Jungfrauengeburt umstritten ist und dass es verschiedene Interpretationen von Marias Rolle im Christentum gibt. Auch kann argumentiert werden, dass die Übersetzung aus dem Hebräischen zu dem Wort „Jungfrau“ inkorrekt sein könnte. Das im Originaltext verwendete Wort beschreibt eine junge Frau, vor der Geburt ihres ersten Kindes. Das muss in diesem Fall nicht bedeuten, dass diese noch keine sexuellen Erfahrungen hatte.

In jedem Fall bleibt sie eine wichtige und einflussreiche Figur im Glauben und in der Geschichte der Menschheit. ²

Jungfrau im Laufe der Geschichte

In verschiedenen Zeitaltern und Kulturen hatte die Jungfräulichkeit unterschiedliche Bedeutungen und Haltungen. Im Mittelalter wurde die Jungfräulichkeit von Frauen oft als wertvoll angesehen und als Voraussetzung für die Ehe betrachtet.

In bäuerlichen Familien sah man in der Jungfräulichkeit auch ein potentielles Vermögen, weil man einen Preis für die Tochter verlangen konnte, wenn sie als Jungfrau in die Ehe eintreten würde.

In höheren Schichten, insbesondere im Adel, wurde die Jungfräulichkeit von Frauen oft als wertvoller angesehen und als Zeichen ihrer Tugendhaftigkeit betrachtet. In einigen Kulturen und Gesellschaften, wie z.B. im alten Griechenland und im alten Rom, war die Jungfräulichkeit von Frauen in gewisser Weise auch mit dem sozialen Status und dem Ansehen der Familie verbunden.

Heutzutage basiert die Bedeutung der Jungfräulichkeit eher auf persönlichen Überzeugungen und moralischen Normen. Zum Beispiel bevorzugen manche Menschen die Jungfräulichkeit aus Gründen der Keuschheit oder aus religiösen Überzeugungen, während andere sie vielleicht als weniger wichtig ansehen. ³

Quellen

¹Hemengül Natalie: Die Jungfräulichkeit. Online verfügbar: https://www.galaxus.de/de/page/die-jungfraeulichkeit-25561. zuletzt geprüft 27.03.2023.

²Facius Gernot: Übersetzungsfehler machte Maria zur Jungfrau. Online verfügbar: https://www.welt.de/kultur/article3100214/Uebersetzungsfehler-machte-Maria-zur-Jungfrau.html, zuletzt geprüft 27.03.2023.

³Bayrischer Rundfunk: Eine Kulturgeschichte der weiblichen Keuschheit. Online verfügbar: https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/radiowissen/ethik-und-philosophie/jungfrau-mythos-hintergrund-100.html. zuletzt geprüft 27.03.2023.