Definition: platonische Liebe

Platonische Liebe ist ein Konzept, welches von dem antiken griechischen Philosophen Platon entwickelt wurde und bezieht sich auf eine Form von Liebe, die auf Intimität und Erkenntnis basiert. Die platonische Liebe ist nicht auf sexuelle Intimität beschränkt, sondern schafft eine tiefe, spirituelle Verbindung zwischen zwei Menschen. Platon sah die Liebe als eine Kraft, die uns dazu anleitet, anderen Menschen zu dienen und uns selbst besser zu verstehen. Er argumentierte, dass die Liebe uns dazu bringt, auf einer höheren Ebene zu verbinden und die Wahrheit zu suchen. Dieses Konzept der platonischen Liebe hat die Kultur des Westens seit seiner Entstehung beeinflusst und ist immer noch ein zentrales Thema in der modernen Literatur, Kunst und Philosophie.¹

Herkunft & Entstehung des Begriffs platonische Liebe

Der antike griechische Philosoph Platon lebte im 5. und 4. Jahrhundert vor Christus in Athen und fasste seine Gedanken zur platonischen Liebe in seinen Dialogen, primär in seinem „Symposium“, zusammen. Er ist unter anderem für sein einflussreiches Werk „Politeia“ bekannt, in dem er seine Visionen zur Staatsphilosophie darlegt. Platon gilt als einer der bedeutendsten Philosophen der Antike und hatte einen großen Einfluss auf die westliche Philosophie.

Platon vertrat die Ansicht, dass die wahre Natur der Dinge jenseits des sinnlichen Erfahrungsbereichs liegt und dass die Menschen die wahre Bedeutung der Dinge nur erkennen können, wenn sie sich mit dem Verstand von den sinnlichen Eindrücken abwenden. Er glaubte, dass Wahrheit, Gerechtigkeit und Schönheit abstrakte Ideen sind, die existieren, obwohl sie nicht direkt erfahren werden können.

Der Philosoph betrachtete die Liebe als eine Kraft, die uns dabei hilft, uns selbst und anderen Menschen besser zu verstehen, indem wir ihnen dienen. Er glaubte, dass es eine spirituelle Verbindung zwischen zwei Seelen geben könne, die über das Körperliche hinausgeht. Seine Definition der platonischen Liebe basiert auf dieser Idee und ist eng mit seinen anderen Werken verbunden. Er sah die Liebe auch als eine Kraft, die uns dazu verpflichtet, die Wahrheit zu suchen und nach ihr zu streben.

Platon bezog sich mit seiner platonischen Liebe insbesondere auf die Liebe zwischen Lehrer und Schüler. In seinem Werk „Symposium“ beschreibt er die Liebe als eine tiefe geistige Verbindung zwischen zwei Personen und betont die Lehrer-Schüler-Beziehung als eine besondere Form der Liebe. Er sagt, dass diese besondere platonische Liebe sich auf die Förderung des Wissens und des Verstandes konzentriert und nicht auf körperliche Anziehung basiert.

Heutiges Verständnis von platonischer Liebe

Heutzutage wird unter einer platonischen Liebe eine tiefe, nicht sexuelle Verbindung zwischen zwei Personen verstanden. Diese Beziehung basiert auf geistiger Anziehungskraft und Verständigung, wobei sich die beiden Menschen auf einer intellektuellen Ebene miteinander verbunden fühlen. Im Gegensatz zu seiner ursprünglichen Bedeutung, die sich hauptsächlich auf die Liebe zwischen einem Schüler und einem Lehrer bezog, beschreibt die moderne Verwendung des Begriffs eine nicht sexuelle, tiefe Liebe zwischen zwei Menschen, wie zwischen zwei besten Freunden.

Platonische LiebeHeutiges Verständnis
Basiert auf körperlicher AnziehungskraftBasiert auf geistiger Anziehungskraft
Beschreibt die Liebe zwischen einem Schüler und LehrerBeschreibt die Liebe zwischen zwei Menschen
Hauptsächlich auf Intimität und sexuelle Anziehung ausgelegtOhne Intimität und sexuelle Anziehung
Eine Form der romantischen LiebeEine tiefe, nicht sexuelle Verbindung

Die Erkenntnisstufen der platonischen Liebe

Platos Erkenntnisstufen beschreiben die verschiedenen Stufen der Erkenntnis, die man erreichen muss, um zu einer wahren Erkenntnis zu gelangen. Durch die Entwicklung seiner intellektuellen Fähigkeiten und ein tieferes Verständnis des Seins, der Wahrheit und des Wissens, glaubte Plato, dass man schrittweise zu einem höheren Verständnis gelangen kann. Er teilte die Erkenntnisstufen in vier Kategorien ein: Anfänger, die wahren Ideen, die Ideen der Gerechtigkeit und die Ideen der Schönheit.

StufenBeschreibung
AnfängerMenschen, die gerade erst anfangen zu lernen und zu verstehen
Wahre IdeenDas Verständnis der wahren Ideen durch die Entwicklung der intellektuellen Fähigkeiten
Ideen der GerechtigkeitDas Verständnis der Ideen der Gerechtigkeit durch die Erkenntnis des Seins, der Wahrheit und des Wissens
Ideen der SchönheitDas Verständnis der Ideen der Schönheit durch die Erkenntnis des Seins, der Wahrheit und des Wissens

Platons Erkenntnisstufen sind ein Weg, der zu höheren Einsichten und einem tieferen Verständnis der Ideenwelt führt. Sie sind eng mit der platonischen Liebe verbunden, die sich als eine Form der Liebe ohne körperliche Anziehung oder sexuelle Begierde beschreiben lässt. Sie basiert auf einer intellektuellen und spirituellen Verbindung zwischen zwei Menschen, die durch die Betrachtung und das Verstehen der Ideenwelt erreicht wird. Platons Philosophie lehrt, dass die Ideenwelt die einzige Quelle für wahres Wissen ist, da die empirische Welt nur eine schattenhafte Kopie desselben ist. Platonische Liebe wird als eine Art von Denken und Verstehen verstanden, die es dem Menschen ermöglicht, ein tiefes Verständnis der Ideenwelt zu erlangen.

Platons innerer Konflikt der platonischen Liebe

Platon hatte einen inneren Konflikt zwischen seinen eigenen Gefühlen und den Überzeugungen, welche er aufgestellt hatte. Er empfand homoerotische Tendenzen, die er selbst als unnatürlich ansah. Dieser innere Konflikt ist in seinem Dialog Symposium besonders deutlich zu erkennen. In diesem Dialog argumentiert er, dass platonische Liebe ein spirituelles Gefühl ist, das über die physischen Grenzen hinausgehen kann, aber er bemerkt auch, dass die körperliche Anziehung eine mächtige Kraft sein kann. Diese Spannung zwischen Platons Überzeugungen und Wünschen ist der Grund für seinen inneren Konflikt.

Die Idee der platonischen Liebe wird von vielen Kritikern in Frage gestellt. Einige sehen sie als eine romantische Idealisierung, die nicht in der Realität erreicht werden kann. Andere bemängeln, dass sie eine Beschränkung der Freiheit und Autonomie des Einzelnen darstellt. Untermauert wird die Kritik auch dadurch, dass nicht jeder in der Lage ist, die Vorstellung der Liebe durch Betrachtung der Ideenwelt zu erreichen. ²
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