Definition: Polygamie
Polygamie ist die Praxis, mehrere Ehepartner gleichzeitig zu haben. Es gibt verschiedene Formen der Polygamie, darunter Polyandrie, bei der eine Frau mehrere Ehemänner hat, und Polygynie, bei der ein Mann mehrere Ehefrauen hat. Obwohl Polygamie in einigen Ländern und Kulturen legal oder akzeptiert ist, ist sie in vielen Teilen der Welt illegal oder gesellschaftlich unakzeptabel.
Im Gegensatz zur Polygamie ist die Monogamie die am weitesten verbreitete Beziehungsform in vielen Ländern. In der Monogamie wird eine Beziehung ausschließlich mit einem Partner geführt und häufig durch eine Ehe besiegelt.
Die Unterschiede zwischen Polygamie und Monogamie liegen in der Anzahl der Ehepartner, die an der Beziehung beteiligt sind, sowie in den kulturellen und gesetzlichen Einschränkungen, die die Praxis umgeben. In monogamen Beziehungen gibt es in der Regel eine engere Bindung und eine tiefere Verpflichtung zwischen den Partnern, während in polygamen Beziehungen die Aufmerksamkeit und Zuneigung oft zwischen mehreren Partnern aufgeteilt werden müssen.
Allgemeines über Polyagamie
Polygamie stammt aus dem Griechischen und bedeutet wörtlich "viele Ehen". Das Wort "Polygamie" wurde im 16. Jahrhundert in die englische Sprache eingeführt und wird heute verwendet, um die Praxis der gleichzeitigen Ehe mit mehr als einem Partner zu beschreiben.
In der Polygamie sind bestimmte Werte besonders wichtig, wie Ehrlichkeit und Transparenz innerhalb der Beziehungen, Gleichberechtigung zwischen allen Partnern, Respekt und Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse und Wünsche aller Beteiligten sowie eine langfristige Orientierung und die Bereitschaft, langfristige Verpflichtungen einzugehen.
Im Gegensatz dazu bezieht sich Polyamorie auf die Praxis, romantische oder sexuelle Beziehungen mit mehr als einer Person gleichzeitig zu haben, ohne notwendigerweise in einer Ehe oder festen Beziehung zu sein.
In den letzten Jahren hat Polygamie einen gewissen Schritt in den Mainstream gemacht und etwas an negativer Behaftung verloren. Dies liegt vor allem an der allgemein offeneren Haltung zu alternativen Beziehungsformen, die nicht unbedingt einer normativen Heterosexuellen Beziehung entsprechen. Auch wird über eine Legalisierung der Ehe mit mehreren Partnern diskutiert. Es ist jedoch zu beachten, dass es in vielen Ländern und Gesellschaften immer noch gesetzliche Einschränkungen und Tabus bezüglich Polygamie gibt.
Ausleben von Polygamie
Polygamie kann auf unterschiedliche Weise praktiziert werden, die von kulturellen und individuellen Faktoren beeinflusst wird. In einer polygamen Beziehung ist es wichtig, sich einiger allgemeiner Überlegungen bewusst zu sein.
- Eine wirksame Kommunikation zwischen den Partnern ist von entscheidender Bedeutung, um die Äußerung von Bedürfnissen und Wünschen zu fördern und gleichzeitig sicherzustellen, dass alle Parteien gehört werden.
- In einer Beziehung sollten beide Partner die gleichen Rechte und Privilegien haben.
- Die Festlegung vereinbarter Regeln und Grenzen ist in einer Beziehung von entscheidender Bedeutung, und es ist wichtig, sie einzuhalten.
Polygamie ist ein umstrittenes Thema, und einige Kritiker befürchten, dass sie zu Frauenfeindlichkeit führen könnte. Außerdem ist sie mit den religiösen Überzeugungen bestimmter Personen nicht vereinbar und in vielen Ländern illegal oder gesetzlich nicht anerkannt.
Genaue Statistiken über die Anzahl der Personen, die in Deutschland oder weltweit in polygamen Beziehungen leben, sind aufgrund des illegalen oder stigmatisierten Charakters dieser Praxis nicht ohne weiteres verfügbar. Nichtsdestotrotz ist Polygamie in verschiedenen Kulturen und Gesellschaften weltweit verbreitet, vor allem in bestimmten muslimischen, afrikanischen und asiatischen Ländern.
Um Vorurteile und Feindseligkeit gegenüber der Polygamie abzubauen, kann es hilfreich sein, die Menschen über die Praxis aufzuklären und falsche Vorstellungen zu zerstreuen. Der Aufbau einer unterstützenden Gemeinschaft und die Vernetzung mit anderen, die Polygamie praktizieren, können ebenfalls hilfreich sein.
Probleme von Polygamie
Polygame Beziehungen sind anstrengender als monogame Beziehungen. Die Kommunikation ist komplexer, weil mehrere Personen beteiligt sind. Gute Kommunikationsfähigkeiten aller Beteiligten sind notwendig, um größere Probleme zu vermeiden. Das Festlegen von Regeln und Grenzen ist für den Erfolg einer Beziehung unerlässlich.
Polygame Beziehungen sind in der Regel komplexer und dynamischer als monogame Beziehungen, was bedeutet, dass sie oft mehr Arbeit erfordern. Damit diese Beziehungen erfolgreich sind, sind eine offene Kommunikation, die Bereitschaft zu Kompromissen und eine klare Festlegung von Regeln und Grenzen wichtig.
Eifersucht kann in polygamen Beziehungen zu Schwierigkeiten führen. Eine wirksame Kommunikation und die Anerkennung der Bedürfnisse und Wünsche jedes Partners sind unerlässlich. Gemeinsame Strategien, wie regelmäßige Kommunikation und gemeinsame Aktivitäten, können sich ebenfalls als hilfreich erweisen.
Im Internet gibt es mehrere Foren und Communities, in denen sich Menschen über polygame Beziehungen austauschen und Unterstützung erhalten können. Die Online-Community "Polyamorie.de" ist ein Beispiel für eine solche Plattform, die Informationen und Möglichkeiten zum Austausch zwischen polyamoren und polygamen Menschen bietet.
Die Aufnahme von Kindern in polygame Beziehungen ist möglich, wenn alle beteiligten Erwachsenen zustimmen und das Wohl des Kindes im Vordergrund steht. Für Kinder ist es wichtig zu verstehen, dass alle Erwachsenen in der Beziehung gleichermaßen Verantwortung tragen und ihnen ein unterstützendes Umfeld bieten. Dennoch kann es eine Herausforderung sein, die Bedürfnisse und Wünsche aller Beteiligten unter einen Hut zu bringen, was die Notwendigkeit einer offenen und ehrlichen Kommunikation unterstreicht.
Polygamie im Tierreich
Im Tierreich gibt es verschiedene Arten, die polygame Beziehungen führen. Beispiele Hierfür sind:
- In einem Löwenrudel werden in der Regel mehrere Weibchen von einem oder mehreren Männchen gepaart und arbeiten gemeinsam an der Aufzucht ihrer Jungen.
- Weibliche Elefanten, die sogenannten Elefantenkühe, leben in der Regel in Gruppen mit anderen Kühen und deren Nachwuchs. Die männlichen Elefanten, die Bullen, leben dagegen in der Regel allein oder in kleineren Gruppen. Ein Bulle kann jedoch mehrere Kühe in seiner Gruppe haben und sich nacheinander mit ihnen paaren.
- Männliche Gorillas leben in der Regel in Einzelgängern oder kleinen Gruppen, während weibliche Gorillas in größeren Gruppen mit einem dominanten Männchen leben. Das dominante Männchen paart sich mit der Mehrheit der Weibchen in der Gruppe, während die anderen Männchen nur begrenzte Möglichkeiten haben.
- Bestimmte Vogelarten, darunter auch Hennen, leben normalerweise in Gruppen, die aus einem Hahn und mehreren Hennen bestehen. Der Hahn übernimmt die Aufgabe, sich mit allen Hennen der Gruppe zu paaren und gleichzeitig sein Revier vor anderen Hähnen zu schützen.
Verschiedene Tierarten zeigen unterschiedliche polygame Verhaltensmuster, die von Faktoren wie der Gruppengröße beeinflusst werden. Einige häufige Verhaltensweisen sind:
- Bei zahlreichen Arten wird beobachtet, dass die Männchen um den Zugang zu den Weibchen konkurrieren, häufig durch kämpferisches oder territoriales Verhalten.
- Bei einigen Arten arbeiten die weiblichen Mitglieder zusammen, um ihre Nachkommen aufzuziehen und sich vor männlichen Eindringlingen zu schützen.
- Bei einigen Arten gibt es eine Dominanzhierarchie, bei der bestimmte Männchen oder Weibchen einen höheren Rang einnehmen als andere.
- Bei bestimmten Arten kann die Ressourcenzuteilung zu Streitigkeiten über wichtige Ressourcen wie Nahrung, Territorium oder Wasser führen, die häufig von dominanten Individuen geregelt werden.
Geschichte der Polyagamie
Polygame Beziehungen gab es im Laufe der Geschichte in verschiedenen Kulturen und Gesellschaften, mit unterschiedlichen Einstellungen und Bedeutungen. Die Akzeptanz oder Ablehnung der Polygamie variierte von Gesellschaft zu Gesellschaft, wobei einige sie als rechtmäßig betrachteten, während sie für andere tabu war. Die folgenden Beispiele zeigen die Entwicklung der Polygamie im Laufe der Zeit:
- Polygamie war im alten Ägypten und in einigen mesopotamischen Gesellschaften unter bestimmten Bedingungen erlaubt und anerkannt.
- Polygamie war im antiken Griechenland und Rom verboten, obwohl bemerkenswerte Persönlichkeiten wie Alexander der Große polygame Beziehungen führten.
- Polygamie wurde im Laufe der Geschichte sowohl im Christentum als auch im Judentum als inakzeptabel angesehen, obwohl sie gelegentlich in der Bibel erwähnt wird.
Der Begriff "Polygamie" wurde im 16. Jahrhundert in der englischen Sprache geprägt und bezeichnet die gleichzeitige Heirat mit mehreren Partnern.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, polygame Beziehungen zu führen. Manche Menschen bevorzugen offene Beziehungen, während andere sich für polygame Ehen entscheiden. Auch Swingerclubs sind eine Möglichkeit, sich mit Gleichgesinnten zu treffen. Wichtig ist, dass alle beteiligten Erwachsenen einverstanden sind und dass die Beziehung sicher und verantwortungsbewusst geführt wird.
Bekannte Personen, die polygam leben
Es gibt mehrere historische und zeitgenössische Persönlichkeiten, die in polygamen Beziehungen gelebt haben, und hier sind einige Beispiele:
- Der Bibel zufolge hatte König Salomo 700 Frauen und 300 Nebenfrauen.
- Joseph Smith, der Gründer der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (auch bekannt als Mormonen), praktizierte Polygamie, indem er mehrere Frauen hatte.
- Jacob Zuma, der ehemalige Präsident Südafrikas, praktizierte Polygamie und hatte mehrere Ehefrauen.
- Hugh Hefner, der Gründer des Playboy-Magazins, hatte mehrere Partner und führte eine offene Beziehung.
Die Schauspielerin Scarlett Johansson hat ihre Unterstützung für Polyamorie zum Ausdruck gebracht und ihre Bereitschaft erklärt, verschiedene Beziehungsformen zu erkunden.
Die Wahrnehmung von Persönlichkeiten durch die Gesellschaft kann durch kulturelle Normen und gesetzliche Vorschriften beeinflusst werden. Polygamie zum Beispiel kann in bestimmten Ländern und Kulturen als illegal oder unethisch angesehen werden, was zu einer sozialen Stigmatisierung führt. In anderen Kulturen hingegen kann sie als akzeptabel oder sogar als Norm gelten. In jüngster Zeit ist eine zunehmende Akzeptanz und Offenheit gegenüber verschiedenen Arten von Beziehungen, einschließlich polygamer Beziehungen, zu beobachten.
