Definition: Sexsucht

Sexsucht, auch Hypersexualität genannt, bezieht sich auf ein umstrittenes Verhaltensmuster, bei dem jemand ein zwanghaftes Verlangen nach sexueller Aktivität hat. Es kann zu Störungen in Alltag, Beziehungen und Arbeit führen. Es gibt jedoch Uneinigkeit darüber, ob es sich um eine echte psychische Störung handelt. Therapieansätze umfassen Beratung, Verhaltenstherapie und möglicherweise Medikamente. Betroffene sollten professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.

Merkmale

Es gibt keine einheitliche Diagnostik für eine Sexsucht und daher keine allgemein erkennbaren Merkmale. Dennoch gibt es Merkmale, die häufig auftreten und sich aus den variierenden Kriterien herausstellen:
  • Starkes Verlangen: Betroffene verspüren ein starkes oder sogar überwältigendes Verlangen nach sexueller Aktivität. Dies kann unter Umständen nicht kontrolliert und kann nur durch sexuelle Aktivität gestillt werden.
  • Zeitaufwand: Betroffene verbringen übermäßig viel Zeit mit dem Konsum von Pornos, sexuellen Aktivitäten und sexuellen Vorstellungen und Träumereien.
  • Auswirkungen: Das sexuell-gesteuerte Verhalten kann zu negativen Konsequenzen in anderen Bereichen führen. Die Sexsucht sorgt für negative Auswirkungen in persönlichen Beziehungen, dem Beruf und im schlimmsten Fall auch für rechtliche Konsequenzen.
  • Verlust der Kontrolle: Das Verlangen kann auch die Kontrolle übernehmen, wenn Betroffene es nicht unter Kontrolle bekommen. In diesem Fall orientiert sich das Verhalten nur noch an der Befriedigung der sexuellen Gelüste und auch die negativen Auswirkungen werden in Kauf genommen.
  • Einfluss auf den Alltag: Die Sexsucht kann das Verhalten der Betroffenen so weit beeinflussen, dass diese nicht mehr in der Lage sind, ihre alltäglichen Aufgaben zu erledigen.
  • Steigerung: Wie bei anderen Süchten auch, kann sich eine gewisse Toleranz entwickeln, wodurch Betroffene immer mehr sexuelle Aktivitäten und Stimulierung benötigen, um ihre Bedürfnisse zu befriedigen.
  • Entzugserscheinungen: Versuchen Betroffene auf die sexuelle Aktivität zu verzichten, um die Sucht zu überkommen, kann es zu Nebenwirkungen kommen, die von emotionaler Unruhe bis zu psychologischen Problemen reichen können.
Wichtig ist, dass nicht jeder, der regelmäßig sexuell aktiv ist oder ein höheres sexuelles Verlangen hat, direkt an einer Sexsucht leidet. Die Einschätzung, wann das sexuelle Bedürfnis zu viel wird, ist subjektiv zu bewerten. Generell sollte bei Unklarheiten oder Sorgen ein Experte hinzugezogen werden. Spätestens, wenn das sexuelle Verlangen Einfluss auf andere Bereiche des Lebens nimmt, sollte gehandelt werden.

Ursachen

Die genauen Ursachen der Sexsucht sind nicht eindeutig geklärt und können von Person zu Person unterschiedlich sein. Es wird angenommen, dass eine Kombination von psychologischen, biologischen und sozialen Faktoren zur Entwicklung von sexuellen Verhaltensproblemen beitragen kann. Hier sind einige mögliche Ursachen:
  • Biologische Faktoren: Es wird vermutet, dass biologische Faktoren wie Hormone und Neurotransmitter eine Rolle bei der Regulation des sexuellen Verlangens spielen könnten. Ungleichgewichte oder Veränderungen in diesen Bereichen könnten das Verlangen nach sexueller Aktivität beeinflussen.
  • Psychologische Faktoren: Psychologische Faktoren wie impulsives Verhalten, geringes Selbstwertgefühl, Depressionen, Angstzustände oder traumatische Erfahrungen könnten das Entstehen von Sexsucht begünstigen. Manchmal kann übermäßiges sexuelles Verhalten auch als Bewältigungsmechanismus für andere emotionale Probleme dienen.
  • Umwelt- und Sozialfaktoren: Die Umwelt, in der jemand aufwächst, sowie soziale Einflüsse können einen großen Einfluss auf die Entwicklung von sexuellem Verhalten haben. Frühe prägende Erfahrungen, traumatische Ereignisse oder Exposition gegenüber übermäßigem sexuellem Material können dazu beitragen, sexuelle Verhaltensprobleme zu fördern.
  • Suchtähnliches Verhalten: Es gibt eine Verbindung zwischen Sexsucht und anderen süchtigen Verhaltensweisen, wie Glücksspiel- oder Substanzabhängigkeit. Ähnliche neurologische Mechanismen könnten bei der Entstehung von Suchtverhalten, einschließlich Sexsucht, eine Rolle spielen.
  • Kulturelle und soziale Einflüsse: Kulturelle Normen und gesellschaftliche Erwartungen in Bezug auf Sexualität können das Verhalten beeinflussen. In manchen Kulturen wird offene Sexualität stark tabuisiert, was zu Konflikten und übermäßigem Verhalten führen kann.

Folgen

Sexsucht, auch als Hypersexualität bekannt, kann vielfältige negative Folgen für das Leben und die Gesundheit einer betroffenen Person haben. Das übermäßige und zwanghafte Verlangen nach sexueller Aktivität kann zu einer Reihe von Problemen führen. In Beziehungen können Konflikte, Eifersucht, Misstrauen und Kommunikationsschwierigkeiten auftreten, da Partner sich vernachlässigt oder ungeliebt fühlen könnten. Die emotionale Belastung durch Scham, Schuldgefühle, Angstzustände und Depressionen sind ebenfalls häufig anzutreffen.

Die übermäßige Beschäftigung mit sexuellen Gedanken und Aktivitäten kann dazu führen, dass andere wichtige Lebensbereiche vernachlässigt werden. Arbeit, Familie, Freundschaften und persönliche Interessen könnten unter dieser Fixierung leiden. Gesundheitsrisiken stellen eine weitere ernsthafte Folge dar, da riskantes sexuelles Verhalten zu sexuell übertragbaren Infektionen führen kann. Zudem könnten körperliche Probleme wie Erschöpfung, Schlafmangel und Verletzungen auftreten.

Soziale Isolation kann eintreten, wenn vermehrt Zeit in sexuelle Aktivitäten investiert wird und soziale Kontakte und Aktivitäten vernachlässigt werden. Finanzielle Probleme können sich ergeben, wenn beträchtliche Geldsummen für Pornografie, Prostituierte oder andere sexuelle Aktivitäten ausgegeben werden. Dies kann zu ernsthaften finanziellen Schwierigkeiten führen.

Berufliche Auswirkungen sind ebenfalls möglich, da die Konzentration auf sexuelle Gedanken während der Arbeitszeit oder das Abschweifen zu sexuellen Fantasien die berufliche Leistung und Karriere beeinträchtigen können. Zudem birgt das heimliche oder betrügerische sexuelle Verhalten die Gefahr, das Vertrauen und die Integrität von Beziehungen zu untergraben.

Behandlung

Die Behandlung von Sexsucht kann eine individuelle Herangehensweise erfordern, die auf die Bedürfnisse und Umstände jeder Person zugeschnitten ist. Es gibt verschiedene Ansätze, die bei der Bewältigung von Sexsucht helfen können:
  • Therapie und Beratung: Kognitive Verhaltenstherapie, Einzel- oder Gruppentherapie sowie Beratung durch Psychologen, Sozialarbeiter oder Psychiater können hilfreich sein. Diese Ansätze können dazu beitragen, die zugrunde liegenden psychologischen Faktoren zu verstehen, die zur Sexsucht beitragen, und gesunde Bewältigungsstrategien zu entwickeln.
  • Suchtberatung: Einige Menschen mit Sexsucht können von Suchtberatung und -therapie profitieren, die ähnliche Prinzipien wie bei anderen Formen von Suchtverhalten anwendet. Die Identifizierung von Auslösern, die Entwicklung von Bewältigungsstrategien und die Schaffung eines Unterstützungsnetzwerks sind wichtige Aspekte.
  • Medikamente: In einigen Fällen könnten Medikamente zur Behandlung von begleitenden psychischen Symptomen wie Depressionen oder Angstzuständen in Erwägung gezogen werden. Ein Psychiater kann die Eignung solcher Medikamente beurteilen.
  • Selbsthilfegruppen: Teilnahme an Selbsthilfegruppen oder Unterstützungsgemeinschaften für Menschen mit Sexsucht kann helfen, Erfahrungen zu teilen, Unterstützung zu erhalten und von anderen zu lernen, die ähnliche Herausforderungen bewältigen.
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