Definition: Stalken

Der Begriff "Stalken" bezeichnet ein Verhalten, bei dem eine Person eine andere wiederholt und unerwünscht verfolgt, beobachtet oder belästigt, sowohl physisch als auch elektronisch. Dies kann viele Formen annehmen, einschließlich wiederholter Anrufe, Nachrichten, E-Mails oder physischer Annäherung ohne Zustimmung der betroffenen Person. Es kann auch beinhalten, Informationen über die Zielperson ohne deren Zustimmung zu sammeln. Stalken wird allgemein als eine Form der Belästigung oder sogar als kriminelles Verhalten angesehen, je nach den Gesetzen des jeweiligen Landes. Es kann erhebliche psychische, emotionale und physische Auswirkungen auf die betroffene Person haben.

Verhalten & Handlungen

Oft kommt es vor, dass Personen, die eine Beziehung beendet haben, zum Stalker werden, insbesondere wenn die Trennung nicht einvernehmlich war. Manchmal ist es auch jemand, der eine starke, oft einseitige Zuneigung für eine andere Person empfindet. In einigen Fällen kann eine Person aus dem sozialen oder beruflichen Umfeld der betroffenen Person mit dem Stalken beginnen. Auch wenn es seltener vorkommt, gibt es Fälle, in denen der Stalker keine vorherige Beziehung zur Zielperson hatte. Mit dem Aufstieg der sozialen Medien gibt es auch vermehrt Fälle, die online beginnen.

Daraus lässt sich schließen, dass die Motivation und Persönlichkeitsmerkmale, die zu solch einem Verhalten führen vielfältig und komplex sind. Zudem sind sie unabhängig von Geschlecht, Alter, Beruf oder dem sozialen Hintergrund. Gehäuft lassen sich jedoch folgende Personengruppen als Stalker identifizieren:

  • Verehrer oder Bewunderer
  • Ex-Partner
  • Bekannte oder Freunde
  • Arbeitskollegen oder Mitschüler
  • Online-Bekanntschaften

Zum Verhaltensmuster gehören wiederholte und unerwünschte Kontaktversuche, das penetrante Aufsuchen der Nähe einer anderen Person bis hin zur Drohung und Einschüchterung des Opfers. Dieses Verhalten kann sich zum Beispiel darin zeigen, dass Betroffene auf dem Weg zur Arbeit oder nach Hause Weg verfolgt werden oder bei Freizeitaktivitäten beobachtet werden. Täter können sich auch in das Privatleben der Betroffenen einmischen, indem sie Freunde, Familie oder Arbeitskollegen kontaktieren um mehr Informationen über das Opfer zu sammeln. Eine gängige Taktik von Stalkern ist das Verbreiten von Gerüchten oder Sabotieren von Arbeitsbeziehungen. In extremen Fällen kann es zu Drohungen gegen das Opfer und die nahestehenden Personen kommen und in physischer Gewalt enden.

Für die betroffene Person kann dieses Verhalten sehr belastend sein und sowohl psychische als auch physische Folgen mit sich ziehen. Durch das ständige Gefühl beobachtet oder verfolgt zu werden, leiden Betroffene oftmals unter Paranoia. Bei Betroffenen können sich durch das ständige Belästigen und Terrorisieren durch Stalker Symptome einer Depression zeigen. Der konstante Stress sorgt häufig für Schlafstörungen. Daraufhin ziehen sich Opfer oftmals zurück um sich vor weiterer Belästigung zu schützen, fühlen sich aber dadurch in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt. Viele Opfer leiden auch unter einem verminderten Selbstwertgefühl, da sie ständig einem Gefühl der Machtlosigkeit ausgesetzt sind.

Verhalten von TäternAuswirkungen auf das Opfer
Physische VerfolgungAngst und Paranoia
Unerwünschte KommunikationSymptome einer Depression
Drohungen und EinschüchterungSozialer Rückzug
GewaltGefühl der Machtlosigkeit


Psychologische Ursachen

Wann man von einem „Stalker“ spricht, hängt von der Art, Dauer und Intensität der Handlungen ab. Auch hängt es davon ab, ob diese von der betroffenen Person als belästigend oder bedrohlich empfunden wird.

Es gibt keine einzelne psychologische Ursache für das Stalken, sondern vielmehr eine Vielzahl von Faktoren, die dazu führen können. Stalker entwickeln eine zwanghafte Fixierung und Bessessenheit auf eine andere Person, die aus einer romantischen Vorstellung oder einem Gefühl der Besitzergreifung resultieren kann. Die Täter können Menschen mit einem geringen Selbstwertgefühl sein, die das Stalken als Mittel sehen Macht und Kontrolle zu erlangen. Darin sehen Stalker, die oftmals unter einem geringen Selbstwertgefühl leiden, eine Möglichkeit ihre eigene Unsicherheit zu kompensieren. Stalker entwickeln außerdem ein Gefühl der Abhängigkeit von der Zielperson und betrachten diese als einzige Quelle für Glück in ihrem Leben. Eine andere Ursache kann Rache oder Wut sein. Das kann zum Beispiel ein Ex-Partner sein, der sich zurückgewiesen und verletzt fühlt durch das Ende einer Beziehung. Möglicherweise hatte der Stalker auch unrealistische Erwartungen an die Beziehung, die nicht erfüllt werden konnten. Schließlich können auch psychische Erkrankungen dazu führen, dass soziale Grenzen nicht erkannt werden oder angemessen respektiert werden.


Stalken: Gesetzliche Lage

Wann genau die Polizei eingeschaltet wird, kann von Fall zu Fall variieren. Die Frage hängt davon ab, ob das Verhalten eines Stalkers für das Opfer als belästigend, bedrohlich oder gefährlich angesehen wird. Dabei besteht die Gefahr, dass sich Betroffene möglicherweise nicht ernst genommen fühlen oder das Gefühl haben, dass das Verhalten des Täters für polizeiliche Maßnahmen noch nicht ausreicht.

Opfer können Anzeige bei der Polizei erstatten. Bei Verdacht ist es wichtig, Beweise zu sammeln, um die Strafverfolgung zu unterstützen. Für Betroffen ist es jedoch häufig schwierig, die notwendigen Beweise für belästigendes Verhalten zu sammeln.

Solche Fälle werden durch das „Gesetzt zur Verbesserung des Schutzes gegen Nachstellung“ geregelt, das am 1. März 2007 in Kraft getreten ist. Das Stalken wird in Deutschland als "Nachstellung" bezeichnet. Das Gesetz soll Opfer vor wiederholter, beharrlicher und unerwünschter Verfolgung schützen.

Gerichte können im Rahmen des Stalking-Gesetzes Schutzanordnungen erlassen, um das Opfer vor weiteren Belästigungen durch Stalker zu schützen. Dies kann beispielsweise ein Kontakt- und Annäherungsverbot beinhalten.

In einigen Fällen kann ein Täter-Opfer-Ausgleich stattfinden, bei dem der Täter sich verpflichtet, zukünftiges Stalken zu unterlassen, und das Opfer seine Rechte wahrnimmt, ohne dass es zu einem Gerichtsverfahren kommt.


Vor Stalker schützen

Soziale Plattformen bieten Stalkern eine Möglichkeit Informationen über ihre Opfer zu sammeln und Kontakt aufzunehmen. Um sich davor zu schützen, empfiehlt es sich, die Privatsphäre-Einstellungen in den Sozialen Medien anzupassen. Begrenzt werden sollte, wer Beiträge sehen kann, Kontaktanfragen stellen kann und persönliche Informationen erhalten kann. Sensible Daten wie Adresse, Telefonnummer, Geburtsdatum und Arbeitsplatz gehören nicht in öffentliche Profile. Außerdem sollen nur Freundschaftsanfragen von Personen angenommen werden, die man persönlich kennt oder mit denen man gemeinsame Kontakte hat. 

Hilfe & Unterstützung

Es ist wichtig, dass sich Opfer von Stalkern nich allein gelassen fühlen und Unterstützung und Hilfe suchen, sei es in Form von Beratung oder praktischer Unterstützun. Neben der Polizei, gibt es noch weitere Anlaufstellen und Institutionen, die Unterstützung und Beratung anbieten, wie Krisentelefonie oder Onlineplattformen. Zudem ist es ratsam psychologische Beratungsstellen wahrzunehmen oder sich bei Rechtsanwälten zu konsultieren um Informationen über mögliche rechtliche Schritte zur erhalten.

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