Definition: Ejakulat
Ejakulat: Allgemeine Bedeutung
Nicht nur der Mensch bekommt bei einer sexuellen Vereinigung einen Samenerguss, sondern auch alle Säugetiere. Für die Reproduktion der Art muss Ejakulat in das weibliche Geschlechtsorgan gebracht werden. Tiere und Menschen haben Orgasmen, die aber sehr unterschiedlich voneinander verlaufen. Ohne eine Ejakulation kann sich menschliches und tierisches Leben nicht fortpflanzen. Nachdem das Sperma durch einen Orgasmus in das weibliche Geschlechtsorgan (beim Menschen die Vagina) eingebracht wurde, wandert es durch den Uterus in die Eileiter, damit eine Eizelle befruchtet werden kann.
Ejakulat Zusammensetzung
Das Prostatasekret:
Das Prostatadsekret ist zu etwa 20 Prozent im Ejakulat enthalten. Es hat eine milchig-weißliche Färbung. Aufgrund der enthaltenen Mineralien, wie Kalzium, Kalium, Zink, Magnesium und Citrat, ist die Salzlösung des Sekrets leicht sauer, wodurch die Spermienbeweglichkeit gefördert wird.
Das Samenbläschensekret:
Etwa 70 Prozent des Ejakulats macht das Samenbläschensekret aus. Es handelt sich um eine Art Energiequelle für die Spermien, weil das Samenbläschensekret reich an Fruktose ist. Das alkalische Sekret enthält zu Protaglandine, wodurch die Kontraktionen der Vagina gefördert werden.
Das Nebenhodensekret:
Etwa 10 Prozent des Ejakulats macht das Nebenhodensekret aus. Es enthält Sperma-Eiweiß in einer Menge von etwa einem Prozent. Manche Menschen reagieren auf das Sperma-Eiweiß allergisch.²
Typische Eigenschaften von Ejakulat
Sperma hat in der Regel einen alkalischen Wert, der zwischen 7,2 und 7,8 liegt. Liegt der pH-Wert des Ejakulats in einem anderen Bereich, wird die Beweglichkeit der Spermien eingeschränkt. Die Vaginalflora der Frau hat in der Regel mit einem pH-Wert von 3,5 bis 5,5 ein saures Milieu. Dieses wird durch das alkalische Sperma neutralisiert und die Spermien nicht angegriffen. Bei einer Ejakulation werden zumeist zwei bis sechs Milliliter Ejakulat ausgestoßen, in denen 35 - 200 Millionen Spermien befinden. Bei Männern, die sehr häufig ejakulieren, kann die Spermienmenge im Ejakulat vermindert sein. Dementsprechend finden sich nach langer Enthaltsamkeit mehr Spermien in der Samenflüssigkeit. Ohne eine Ejakulation mit Sperma könnten die Spermien nicht in die Vagina gelangen.²
Welche anderen Bezeichnungen gibt es für Ejakulat?
Ejakulat ist eine medizinische Bezeichnung vor Sperma. Im alltaglichen Gebrauch gibt es auch noch andere Bezeichnungen und Synonyme dafür:
- Liebessaft
- Wichse
- Sperma
- Lustsaft
- Samenflüssigkeit³
Ejakulat im Zusammenhang mit Geschlechtsreife
Das Ejakulat ist verantwortlich dafür, dass bei und nach dem Geschlechtsverkehr die Spermien in den Uterus der Frau gelangen können. Mithilfe der alkalischen Samenflüssigkeit wird das saure Milieu der weiblichen Vagina neutralisiert. Aufgrund dessen können die im Ejakulat enthaltenen Spermien besser zum Uterus und den Eileitern der Frau gelangen. Es kommt zu einer Befruchtung, wenn sich im Eileiter eine reife Eizelle befindet. Die Ejakulation ist von der Geschlechtsreife des Mannes abhängig.
Präpubertät:
Immer häufiger findet in der Präpubertät die Pollution statt. Bevor die Pubertät bei Jungen einsetzt, beginnt die Aktivität der Geschlechtsdrüsen. Wird vor Beginn der Pubertät bei Jugendlichen die Prostata stimuliert, bilden sich Sekrete. Es ist daher nicht selten, dass Jungen bereits im Kindesalter Orgasmen erleben. Bei diesen Orgasmen kommt es ebenfalls zu einer Ejakulation. Das Sperma ist zu dem Zeitpunkt aber noch frei von nachweisbaren Spermien. Zumeist passiert die erste Ejakulation in einem Alter zwischen 12 und 15 Jahren. Die Ejakulation wird häufig unbewusst im Schlaf (feuchte Träume) ausgelöst.
Pubertät:
In der Pubertät werden bereits Spermien gebildet, weil die Hoden mit ihrer Funktion beginnen. Sobald die Hoden funktionieren, können im Ejakulat Spermien nachgewiesen werden. Aufgrund der eingetretenen Geschlechtsreife sind die Jugendlichen dann in der Lage, sich fortzupflanzen. Um dies zu verhindern, muss beim Geschlechtsverkehr verhütet werden.
Postpubertär:
Die Anzahl der Spermien nehmen bei Männer ab dem 40. Lebensjahr ab. Bei Männern, die unter Erkrankungen der Prostata oder Hoden leiden, kann es bereits früher zu einer Spermienreduktion kommen. Dennoch ist es möglich, dass auch "Herren über 70" Väter werden. Männer können sich so lange fortpflanzen, wie die Hoden Spermien produzieren.⁴
Die biologische Wirkung von Testosteron
Das Hormon Testosteron wird mit Männlichkeit gleichgesetzt. Es hat noch mehr Auswirkungen auf den Organismus, als die Bildung der Spermien für die Samenflüssigkeit.
Die Auswirkungen von Testosteron auf den Organismus von Männern:
An erster Stelle muss noch hinzugefügt werden, dass auch der weibliche Körper Testosteron produziert. Bei den Männern ist das Hormon für die Ausbildung der primären und sekundären Geschlechtsmerkmale in der Pubertät verantwortlich. Hierzu gehören das Wachsen der Intimbehaarung, das Beginnen des Bartwuchses und der Veränderung der Stimmlage. Es kommt zu einer Libidosteigerung, einer gestärkten Motivation und Leistungsfähigkeit. Die Knochen bilden sich ebenso stärker durch Testosteron aus, wie die Muskeln.⁵
Biologischer Hintergrund von Ejakulat
Im Hoden werden die Spermien gebildet. Die vollständige Ausbildung und Reifung der Spermien dauert etwa 72 Tage. Neugebildete Spermien gelangen in den Nebenhoden. Sie können dort ausreifen und gespeichert werden. Die zwei Nebenhoden von einem Mann sind mit dem Samenleiter verbunden, der in der Harnröhre endet. Die Harnsamenröhre besteht aus dem Samenbläschen und der Harnröhre. Spermien gelangen mithilfe einer Ejakulation erst in den Samenleiter, dann in die Samenblase und die Prostata, damit sie ausgestoßen werden können.² Das Sexualzentrum, das eine Ejakulation auslösen kann, befindet sich im Zwischengehirn. Es kommt zu einer komplexen Schaltung zwischen den Nervenzellen vom Rückenmark und den männlichen Genitalien, wenn eine sexuelle Erregung einsetzt. Eine massive Hormonausschüttung erfolgt beim männlichen Orgasmus neben der neuronalen Komplexität. Es entsteht eine Art Rauschzustand, durch die Dopaminausschüttung. Die zusätzliche Ausschüttung von Oxytocin fördert den Orgasmus.⁶
Ejakulat bei der Frau
Frauen setzen eine Flüssigkeit frei, wenn sie sexuell erregt werden. Die Flüssigkeit wird auch als Ejakulat bezeichnet. Es handelt sich um eine wässrige Flüssigkeit, die die Skenedrüsen bilden, wenn die G-Zonen stimuliert werden. Das Ejakulat gelangt durch die Harnröhre nach außen, hat aber keinen Einfluss auf die Fortpflanzung.⁷
Krankheiten im Zusammenhang mit Ejakulat
Krankheiten können Farbe, Geruch und Menge des Ejakulats verändern. Sollten folgende Anzeichen auffallen, ist ein Arztbesuch empfehlenswert:
Blutiges Ejakulat:
Blut in der Samenflüssigkeit kann auf Infekte, Tumore oder Tuberkuloseerkrankungen hinweisen. Blut im Ejakulat sollte immer ernst genommen und von einem Arzt diagnostisch abgeklärt werden.
Glasklares Ejakulat:
Bei einer glasklaren Ejakulation fehlt ein Großteil der Sekrete aus Hoden und Prostata. Diese Erscheinung kann auf eine Abflussstörung im Bereich der Hoden oder der Prostata hinweisen.
Gelbliches Sperma:
Eine bakterielle Infektion kann der Auslöser von gelblichem Sperma sein. Hier ist ebenfalls der Besuch von einem Urologen angeraten.
Braunes Sperma:
Geronnenes Blut ist braun, daher ist braunes Sperma in Hinweis auf eine innerliche Blutung. Ein Urologe sollte die ärztliche Abklärung durchführen.⁸
Die Menge des Ejakulats sollte beobachtet werden:
Hypospermie:
Die Menge der Samenflüssigkeit ist vermindert und liegt unter einer Menge von 2 Milliliter. Bei einer Untersuchung der Samenflüssigkeit zeigen sich missgebildete Spermien.²
Aspermie:
Bei einem Orgasmus fließt die Samenflüssigkeit zurück in die Harnblase, daher wird kein Sperma in die Vagina abgegeben. Zumeist ist die Störung angeboren.
Zusammensetzung Ejakulat
Ejakulat Produktion beeinflussen
- fettarme Nahrung
- gemüsereich
- vermehrt pflanzliche Fette verwenden
- möglichst wenig Nikotin und Alkohol konsumieren
- Vitamin C, Folsäure und Zink als Nahrungsergänzungsmittel zunehmen
- auf gesunde Kost, wie Vollkornbrot, Mais, Paprika und Sauerkraut nicht verzichten¹⁰