Fisting

Fisting oder Faustverkehr gehört zu den Sexpraktiken, über die öffentlich wenig gesprochen wird. Viele lehnen diese Technik aus Angst vor Schmerzen ab. Trotzdem gibt es viele Frauen und Männer, welche den Faustverkehr regelmäßig praktizieren. Dieser Artikel behandelt das Thema Fisten umfangreich und gibt Tipps für ein richtiges Vorgehen, sodass diese Sexpraktik beiden Spaß macht.

Definition: Was genau ist Fisting?

Bei dieser Technik wird die Vagina oder der Anus des Partners oder der Partnerin mit der Faust penetriert. Meist beginnt der Partner mit der Hand und schiebt diese in die Vagina. Im Inneren ballt er sie langsam zur Faust. Die Knöchel der Hand können beim empfangenen Partner leichte Schmerzen verursachen. Einige empfinden den Schmerz beim Fisten als angenehm, für andere wiederum ist er unangenehm. Der Faustverkehr spielt vor allem in der BDSM-Szene eine große Rolle, da sich ein Partner dem anderen unterwirft.
Um das Eindringen zu erleichtern und Schmerzen zu vermeiden, ist ein Gleitgel unverzichtbar. Nützlich sind auch Handschuhe. Außerdem empfiehlt es sich, die Fingernägel zu schneiden, da diese das Verletzungsrisiko steigern.1

Herkunft und Geschichte des Ausdrucks Fisting

Die Faust heißt auf Englisch „Fist“. Damit ist eigentlich schon alles gesagt: Es handelt sich um eine Sexualpraktik, bei der die Faust zum Einsatz kommt. Viele nutzen nicht nur die Faust, sondern sogar den kompletten Unterarm.
Die Technik gibt es schon seit der Antike, die Bezeichnung „Fisten“ entstand allerdings erst später. Vor allem in der Schwulenszene des 20. Jahrhunderts war diese Praktik beliebt. Es gab sogar einige Clubs, in denen Fisting praktiziert wurde.2

Verschiedene Fistingtechniken

Faustverkehr kann man auf drei Arten ausführen:
  • Der vaginale Faustverkehr: Der aktive Partner führt die Finger oder die ganze Hand in die Vagina der Frau ein.
  • Anales Fisting: Dabei werden die Finger oder die Hand in den Anus eingeführt
  • Doppeltes Fisting: Ein Partner führt den Faustverkehr mit beiden Händen durch. Dabei kann eine Hand in den Anus und die andere in den After eingeführt werden. Eine andere Variante besteht darin, beide Hände in die Vagina einzuführen. Dabei können entweder die Handinnenflächen oder die Handrücken aneinander drücken. Eine Steigerung besteht darin, dass der aktive Partner die Hände auseinanderdrückt. Der aktive Partner achtet darauf, dass der andere nicht zu große Schmerzen hat. Sinnvoll ist es, ein Safeword zu vereinbaren, bei dem der aktive Partner mit dem Liebesspiel sofort aufhört.3

So übt man Fisting richtig aus 

Fisting ist eine Praktik, die nur angewendet werden sollte, wenn sich das Paar gut kennt und das Vertrauensverhältnis groß ist. Vor allem der aktive Part sollte immer auf den Partner achten und sofort aufhören, wenn es dem anderen unangenehm wird. Wie erwähnt ist ein Safeword bei allen BDSM-Praktiken notwendig, so auch hier.
Wer Faustverkehr zum ersten Mal praktiziert, hat oft Angst vor dieser neuen Technik. Dies führt häufig zu innerlicher Verkrampfung, was die Schmerzen steigert und das Verletzungsrisiko erhöht. Der aktive Partner muss alles unternehmen, damit es zu keinen Verletzungen kommt, dazu gehören Handschuhe tragen, Fingernägel kurz schneiden und große Mengen Gleitgel verwenden.
Beim Fisting liefert sich der eine Partner dem anderen vollkommen aus. Wer das mag, erlebt beim Fisten einen fast rauschähnlichen Zustand und einen starken Orgasmus.4

Einen Orgasmus erleben beim Fisten

Beim Faustverkehr erleben Männer und Frauen einen Orgasmus, der stärker ist als beim normalen Geschlechtsverkehr. Vor allem beim analen Faustverkehr ist die Empfindung besonders stark. Im Anus befinden sich sehr viele Nervenendungen, außerdem ist das Gewebe sehr starr. Krümmt sich die Hand zur Faust, kommen die Knochen der Faust mit dem umliegenden Lustgewebe in Berührung. Ein weiterer Punkt ist, dass man dem Partner ausgeliefert ist. Bei Menschen, die auf BDSM stehen, führt das zu starken Lustgefühlen.


Grundsätzlich gibt es also drei Möglichkeiten, beim Fisting starke Lust zu erleben:

  • durch die Berührung und Erregung der Lustzentren
  • durch die sinnliche Erfahrung
  • durch die Unterwerfung und das Gefühl, dem Partner ausgeliefert zu sein.

Die besten Stellungen für den Faustverkehr

  • Die beliebteste Stellung ist die Hündchenstellung, auch Doggy genannt. Ein Partner kniet sich hin und stützt sich mit den Händen ab und präsentiert dem anderen sein Hinterteil. Dieser schiebt seine Hand langsam in den Anus. Der kniende Partner hat keine Möglichkeit, sich dagegen zu wehren und muss es geschehen lassen. Neigt sich der passive Partner ein wenig mit dem Oberkörper nach unten und streckt den Po dadurch stärker nach oben, erhöht sich das Lustempfinden.
  •  Fisting eignet sich auch zur Selbstbefriedigung für Frauen. Durch die Faust erleben viele Damen einen starken Höhepunkt. Männer können diese Erfahrung nur eingeschränkt machen, denn sich selbst in den Anus zu fisten erfordert eine gewisse Gelenkigkeit.
  • Die Missionarsstellung oder eine andere Stellung, bei der die Partner aufeinanderliegen, eignet sich nicht zum Fisten. Die Vagina und der Anus verengen sich dabei, was das Einführen erschwert.
  • Orales Fisting kommt häufig bei BDSM-Spielen vor. Dabei geht es nicht um einen Orgasmus beim empfangenen Partner, sondern nur um Kontrolle und Macht.

Risiken durch Fisting

Beim Fisten besteht ein erhebliches Verletzungsrisiko, das man durch die erwähnten Vorsichtsmaßnahmen zwar nicht vollständig reduzieren, jedoch stark mindern kann. Immer wieder kommt es vor, dass ein Partner zu schnell vorgeht und die Vagina oder den Anus des empfangenen Partners reizt. Besonders der Moment, indem sich die Hand zur Faust ballt, ist kritisch. In diesem Augenblick entsteht ein starker Druck, der zu Reizungen und Rissen im Gewebe führen kann. Besonders wenn der Partner Angst hat und den Faustverkehr nicht wirklich will, kann es zu Verkrampfungen und zu einem erhöhten Verletzungsrisiko kommen. Schnittverletzungen im Darm durch lange Fingernägel sind unangenehm, da Verletzungen dort nur langsam heilen. Analer Faustverkehr kann außerdem die Funktion des Darms beeinträchtigen.5
Bei BDSM-Praktiken muss auch immer die psychische Belastung beachtet werden. Nicht immer mögen beide Partner das Spiel von Dominanz und Unterwerfung. Kommt es einem Partner nur darauf an, den anderen beim Fisten zu beherrschen, kann das zu psychischen Problemen beim empfangenen Partner führen. Fisting sollte nur dann durchgeführt werden, wenn beide das wollen und Spaß daran haben.


Quellen

¹Mareike Scheffer (2021): Fisting: Methoden und Risiken von Fisten. Online verfügbar unter: https://www.lifeline.de/sexualitaet/liebe-und-partnerschaft/sex-erotik/fisting-methoden-und-risiken-id139177.html, zuletzt geprüft am 29.07.2022.

²Julia Rosenkranz (2019): Fisten. Online verfügbar unter: https://www.onlinesprache.de/begriffe/sexuell/fisten/, zuletzt geprüft am 29.07.2022.

³Wikipedia (o.j): Fisting. Online verfügbar unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Fisting, zuletzt geprüft am 29.07.2022

⁴Mimi Erhardt (2018): Ein Starter-Guide zum Thema Fisting. Online verfügbar unter: https://www.gq-magazin.de/leben-als-mann/beziehung/sex-kolumne-fisting, zuletzt geprüft am 29.07.2022.

⁵pro-lgbt (2018): Psychische und körperliche Gesundheit von LGBT-Personen. Online verfügbar unter: https://pro-lgbt.ru/de/156/, zuletzt geprüft am 29.07.2022.

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