Kamasutra - Sex ABC

Kamasutra


Viele Mythen ranken sich um das Kamasutra. In der Regel werden in der westlichen Welt damit exotische sexuelle Stellungen verbunden. Doch die Verengung auf eine Art sexuelle Gymnastik wird der indischen Liebeslehre nicht gerecht. Es verbirgt sich dahinter ein viel weiter gehendes Lebenskonzept, das sowohl den Körper wie auch den Geist umfasst.

Definition: Kamasutra

Unter dem Kamasutra versteht man die zentrale indische Liebeslehre. Deren Anleitungen sollen, ähnlich dem Yoga, über die rein körperliche Ebene hinauswirken. Wichtig ist im Kamasutra somit nicht ein mechanischer Vorgang, nicht die körperliche Abreaktion zur Triebbefriedigung, sondern eine lustvolle Erfahrung mit allen Sinnen. Die Liebespartner betrachten sich, hören sich, riechen einander, schmecken und fühlen sich. Das sexuelle Beisammensein wird nicht als etwas verdorbenes oder schmutziges angesehen, sondern als Teil einer hoch entwickelten Kultur. Deshalb ist auch von "Liebeskunst" die Rede.¹

Herkunft & Entstehung des Begriffs Kamasutra

Der indische Begriff Kamasutra setzt sich aus den Wortteilen Kama und Sutra zusammen. Kama ist der Name eines der vier hinduistischen Lebensziele, Sutra bezeichnet die indische Textform.² Die vier Lebensziele des Hinduismus sind Dharma (Rechtschaffenheit und Religion als Fundament der Gesellschaft), Artha (Materieller Wohlstand und Eigentum), Moksha (Erlösung) sowie Kama (Das sinnliche Verlangen).

Die Schrift Kamasutra entstand schätzungsweise zwischen 200 und 300 nach Christus. Sie wurde von dem indischen Gelehrten Vatsyayana Mallanaga verfasst und war ursprünglich an junge Männer aus wohlhabenden Familien gerichtet. In der Schrift werden nicht nur Stellungen des Sexualakts beschrieben, sondern auch die Sinnlichkeit wird auf weitere Bereiche des Beziehungslebens angewendet, darunter die Liebe und das Alltagsleben.

In der westlichen Welt ist fast ausschließlich der Abschnitt über Sex bekannt.³ Es wird als Buch für mehr Abwechslung und Exotik in Schlafzimmer verstanden.⁴ Die ursprüngliche Absicht des Textes liegt aber vor allem in der richtigen Pflege einer Partnerschaft.

Kamasutra - das Werk

Die Originalschrift von Vatsyayana Mallanaga ist in der westlichen Welt eher unbekannt. In Europa erschien sie erstmals 1883, herausgegeben von den Orientalisten Sir Richard Francis Burton und Forster Fitzgerald Arbuthnot. Die nicht genannten indischen Gelehrten Bhagavanlal Indrajit und Shivaram Parashuram Bhide hatten die Schrift aus dem Sanskrit ins Englische übersetzt. Allerdings wich die in England erschienene Übersetzung deutlich vom Original ab, zumal nur der Abschnitt über sexuelle Praktiken übersetzt worden war. Diese Reduzierung des Werkes hat zum heutigen westlichen Verständnis geführt, nachdem es sich beim Kamasutra allein um eine Sexuallehre handele.⁵ Der Indologe Richard Schmidt veröffentlichte 1897 eine vollständige deutsche Übersetzung, in die auch das Kamasutra betreffende Kommentare des indischen Gelehrten Yashodhara aus dem 13. Jahrhundert aufgenommen wurden.

Das Originalwerk besteht aus sieben Büchern: 

  • 1. Buch: Sadharana - Allgemeiner Teil Dieser Teil beschreibt in fünf Kapiteln den Aufbau des Buches und erläutert die allgemeine Funktion von Erotik und Sexualität. 
  • 2. Buch: Samprayogika - Über den Liebesgenuss Das zweite Buch ist der weltweit bekannteste Teil. In zehn Kapiteln werden verschiedene sexuelle Praktiken und Stellungen vorgestellt.
  • 3. Buch: Kanyasamprayuktata - Über den Verkehr mit Mädchen In fünf Kapiteln wird der richtige Umgang mit Frauen im Allgemeinen erläutert. Dabei geht es vor allem um den Weg zum Erfolg bei der Brautwerbung.
  • 4. Buch: Bharyadhikarika - Über die verheirateten Frauen In zwei Kapiteln befasst sich dieses Buch mit der Situation von Frauen in monogamen und polygamen Eheformen.
  • 5. Buch: Paradika - Über die fremden Frauen Dieser Teil des Werks handelt vom Umgang mit älteren und verheirateten Frauen.
  • 6. Buch: Vaisika - Über die Hetären Der Begriff Hätere bezeichnete im Altertum Prostituierte. Der Begriff entstammt allerdings der westlichen Übersetzung. Dieses Buch ist in sechs Kapitel geteilt. Es handelt vom Umgang des Mannes mit allgemeinen Prostituierten, aber auch mit Kurtisanen, die nur von einem Gönner ausgehalten werden.
  • 7. Buch: Die Upanisad - Geheimlehre Das letzte der Kamasutra-Bücher handelt von Möglichkeiten, mit denen in einer Partnerschaft die Leidenschaft wieder erweckt werden kann. Das beinhaltet auch Möglichkeiten der Stimulation.⁶

Kamasutra-Stellungen

Mehrere Hundert verschiedene Sexstellungen werden im Kamasutra beschrieben und mit Bildern dargestellt. Teilweise werden sehr außergewöhnliche Stellungen erläutert, die dazu gedacht sind, viel Abwechslung im Bett zu gewährleisten. Im einigen der Stellungen soll eine besonders tiefe Penetration ermöglicht werden, die zu einem intensiveren Lustgewinn führen soll. 

Eine Auswahl bekannter Stellungen:

  • Der Schmetterling: Der Mann kniet am Bettrand, die Frau hat ihre Beine weit gespreizt. Indem er ihre Beine hochstreckt, hebt der Mann das Becken der Frau. Die Penetration ist tief. Dadurch soll der G-Punkt stimuliert werden.
  • Die Klammer-Stellung: Der Mann liegt mit etwas geöffneten Beinen auf dem Rücken. Die Frau setzt sich dann auf ihn, lässt dann ihre Beine nach hinten zwischen die seinen gleiten. Dies ist eine Stellung mit viel Körperkontakt und Innigkeit. 
  • Waffenstillstand: Der Mann liegt seitlich ausgestreckt, während sich die Frau zu ihm gedreht auf dem Rücken platziert. Sie legt die Beine dann über seine Hüften und presst ihn mit den Waden an sich. Die Hände des Mannes sind für Streicheleinheiten frei.
  • Der Kreuzstich: Die Frau liegt auf dem Rücken, ein Bein ausgestreckt, das andere angewinkelt. Auf den Oberschenkel des ausgestreckten Beines setzt sich der Mann, dabei sein Knie unter den Schenkel ihres angewinkelten Beins schiebend. Die Hand der Frau ruht an der Hüfte des Mannes, wodurch sie Rhythmus und Stoßtiefe kontrollieren kann.
  • Die portugiesische Galeere: Mit ausgestreckten Beinen sitzt der Mann, während die Frau sich rückwärts auf ihn setzt. Rücken und Po sind seinem Gesicht zugewandt. Sie hat die Beine angewinkelt und stützt sich mit den Armen nach vorne ab. Während hier der Mann den Anblick und freie Hände für Streicheleinheiten hat, kann die Frau das Tempo bestimmen.⁷

Kamasutra - Mögliche Risiken

Risiken einiger gezeigter Kamasutra-Sexstellungen hängen von der Fitness der Beteiligten ab. Einige Kamasutra-Stellungen verlangen viel Kraft und Beweglichkeit. Bei diesen besteht ein teils schweres Verletzungsrisiko, wenn einen der Partner die Kraft verlässt, oder Körperteile zu sehr verbogen werden.
Nicht empfehlenswert sind für Anfänger und körperlich weniger athletische Personen:

  • Triple Lindy: Der Mann hebt die Frau mit dem Rücken zu sich in die Luft und hält sie an den Händen. Sie umschlingt mit den Beinen seine Hüften und hält sich an seinen Armen in der Luft. Die ist eine Stellung, die von beiden Beteiligten sehr viel Kraft erfordert.
  • Body Builder: Hier deutet schon der Name darauf hin, dass man für diese Stellung viel Kraft benötigt, auch von Seiten der Frau. Sie stützt sich nach vorn an einer Mauer ab und klammert die Beine um des Mannes Hüften. Es besteht große Rutschgefahr, besonders bei feuchten Händen.
  • London Bridge: Viel Kraft und große Beweglichkeit wird hier vom Mann gefordert. Er bildet mit Händen und Füßen die Yoga-Position der Brücke. Die Frau setzt sich auf ihn. Dies ist keine Stellung bei Rückenproblemen, da die Bandscheiben Schaden nehmen können.⁸

Grundsätzlich ist also beim Kamasutra sehr wichtig, sich nicht zu überfordern, auf seine körperlichen Grenzen und die des Partners Acht zu geben. Der Schutz der Gesundheit geht vor. Es geht beim Kamasutra schließlich nicht um Leistung, sondern um sinnlichen Genuss. Hat man dies verinnerlicht, steht dem exotischen Liebesspiel nichts im Weg.

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