Definition: Ladyboy
Was ist ein Ladyboy
Jetzt kommen genauere Details zum Ladyboy. Es handelt sich um einen Transgender. Er hat die geschlechtlichen Merkmale eines Mannes, sieht jedoch auf den ersten Blick wie eine Frau aus. Viele Ladyboys haben operierte Brüste, der Penis bleibt allerdings weiterhin vorhanden. Insbesondere in Thailand sind Ladyboys beliebt und werden dort auch toleriert. Es gibt Männer, aber auch Frauen, die gerne wissen möchten, wie sich der Akt mit einem Ladyboy anfühlt.
Wo liegt der Ursprung des Wortes Ladyboy
Der Ursprung des Wortes Ladyboy befindet sich in Thailand. Transgender werden dort als Katoy, Katoey oder Kathoey bezeichnet. Das bedeutet so viel wie Zwitter. Schon in der Mitte des letzten Jahrhunderts unterschieden die Siamesen (damals hieß Thailand noch Siam) zwischen Frauen, Männern und Zwittern. Als Kathoey wurden alle bezeichnet, die sich im falschen Körper wähnten beziehungsweise homosexuelle Gefühle hatten. Sie liebten auf eine andere Weise als der Rest der Menschen.
Darüber hinaus zählten auch intersexuelle oder impotente Menschen zu den Kathoeys. Das hat sich 1950 aber geändert. Seitdem gibt es deutliche Unterschiede zwischen homosexuellen, impotenten, intersexuellen oder Transgender-Menschen. Ladyboys erfahren aktuell Akzeptanz in Thailand, weswegen sie sich auch in der Öffentlichkeit ungezwungen bewegen können.
Offiziell rechtlich anerkannt, das sind sie leider bisher noch nicht. Deshalb ist es einem Ladyboy nicht möglich, sein Geschlecht rechtsgültig ändern zu können.
Kaum zu glauben, doch bis zum Jahr 2012 wurden Ladyboys bei der Bundeswehr als geisteskrank bezeichnet und durften keinen Wehrdienst leisten. Daraus ergaben sich wesentliche Probleme, denn für das Einschreiben an der Uni war die Bescheinigung des abgeschlossenen Wehrdienstes erforderlich. Selbiges galt für den Beruf. Ab 2012 war es jedoch möglich, dass ein Ladyboy per Gesetz ein abweichendes Geschlecht eintragen lassen darf.
Begrifflichkeit Ladyboy
Was ist eigentlich mit der Bezeichnung Ladyboy gemeint? Der Sinn, der dahintersteht, ist folgender: Der Ladyboy ist ein Transgender. Es handelt sich um einen gebürtigen Mann, der im Inneren weiblich fühlt. Manche Ladyboys haben Brüste, schminken sich und wirken auch ansonsten sehr weiblich. Im Westen sind Ladyboys bedauerlicherweise immer noch negativ konnotiert.
Fühlen sich Ladyboys mit ihrem biologischen Geschlecht bzw. Körper wohl?
Ein Ladyboy kann sich in der Regel nicht mit seinem angeborenen Geschlecht identifizieren. Schon in jungen Jahren spürt er, dass er im falschen Körper geboren wurde. Da er lieber ein Mädchen oder eine Frau sein möchte, kleidet er sich weiblich und schminkt sich. Speziell in Thailand gibt es viele Ladyboys, die sich auf diese Weise verhalten und agieren.
Die meisten Ladyboys in Thailand haben nicht genügend Geld für eine Geschlechtsangleichung. Sie gelten dort als eine Art Touristenattraktion, weshalb sie als Prostituierte arbeiten. Auf diese Weise können Sie Geld für die Geschlechtsumwandlung sparen, um sie durchführen zu lassen.
In Thailands Hauptstadt Bangkok sind zahlreiche Kliniken vorhanden, die sich darauf spezialisiert haben, Geschlechtsangleichungen durchzuführen, wenn Männer zu Frauen werden möchten. Deshalb gibt es Ladyboys in verschiedenen Stadien bezüglich der Geschlechtsangleichung. Sie stehen noch am Anfang und müssen Make-up auflegen, um weiblich zu sein oder sind bereits zur Frau geworden.
Viele Transgender reisen regelmäßig nach Thailand, um dort eine Geschlechtsangleichung von den Spezialisten vornehmen zu lassen. Es heißt, dass diese Brüste und Schamlippen besonders ästhetisch und authentisch umsetzen können.
Gesellschaftliche Rolle und Akzeptanz von Ladyboys
Die Akzeptanz für einen Ladyboy ist in Thailand vorhanden. Seit 2012 ist es ihm möglich, ein abweichendes Geschlecht offiziell eintragen zu lassen. In der Gesellschaft wird der Ladyboy in Thailand auch toleriert. Das ist im Westen häufig noch deutlich anders. Wer innerhalb Europas im falschen Körper geboren wurde, muss viele Hindernisse überstehen. Er muss zahlreiche Untersuchungen absolvieren und seinen Namen umändern lassen. Er muss Hormone einnehmen und an einer psychologischen Behandlung teilnehmen. Erst dann darf er in der Regel eine Geschlechtsangleichung durchführen lassen.
Ein Ladyboy muss einige Herausforderungen bewältigen, wenn es um die Gesellschaft geht. Es gibt Menschen, die ihm wohlgesonnen sind, aber auch solche, die ihn ablehnen. Das gilt auch für die eigenen Eltern. Während einige Unterstützung bieten und für ihr Kind da sind, sind andere Eltern damit überfordert und stimmen nicht mit den Wünschen ihres Kindes überein.
Das deutsche Transsexuellen Gesetz wurde bereits Anfang des Jahres 1981 erlassen und rechtskräftig. Ein Ladyboy darf in Deutschland sein Geschlecht ändern lassen. In Abhängigkeit der psychischen Beeinträchtigung zahlen deutsche Krankenkassen mehr oder weniger bei einer Operation hinzu. Es ist sogar möglich, dass alle Kosten von dieser übernommen werden. Das ist in Thailand anders. Dort müssen Ladyboys für sich selbst aufkommen.
Deutschlandweit gibt es wesentlich weniger Ladyboys als in Thailand, zumindest nicht sichtbar. In Thailand dagegen ist der Ladyboy eine Art Touristenattraktion. Sie werden häufig frequentiert und deren Dienste in Anspruch genommen. Das Land geht jedoch offen mit diesem Umstand um und das bereits lange vor Deutschland. Das dritte Geschlecht ist dort normaler Alltag. Der Ladyboy ist ein Teil der thailändischen Gesellschaft, ebenso wie alle anderen auch. Dennoch ist es möglich, dass der Ladyboy auch in Thailand beschimpft und abgelehnt, ja sogar gehasst wird.
Berühmte Persönlichkeiten Ladyboys
Weltweit gibt es viele prominente Ladyboys aus verschiedenen Kategorien. Tommy Dorfman ist ein Schauspieler aus einer bekannten Serie. Er legt wert auf die Ansprache sie beziehungsweise ihr. Er hat sich noch keiner Geschlechtsangleichung unterzogen. Caitlyn Jenner gehört zu den bekanntesten Ladyboys. Geboren wurde sie als Bruce. 1976 ging er als Sieger bei den Olympischen Spielen mit einer Goldmedaille hervor. Jüngeren Menschen ist Caitlyn Jenner aber auch ein Begriff, weil er zum Clan der Kardashians gehört. Erst vor einigen Jahren hat er sich in der Öffentlichkeit als Transgender geoutet.
Laverne Cox ist ebenfalls ein Ladyboy. Bekannt ist sie durch eine Netflix-Serie geworden. Auch dort war sie in der Rolle eines Transsexuellen zu sehen und hatte damit großen Erfolg. Zu diesem Zeitpunkt outete sie sich auch als Ladyboy. In ihrem Inneren spürte die Schauspielerin schon immer, dass sie einmal ein besonderer und prominenter Mensch sein würde.
Kim Petras dürfte vielen Menschen ebenfalls ein Begriff sein. Sie ist die jüngste Transsexuelle auf der ganzen Welt, die sich einer Geschlechtsangleichung unterzogen hat. Geboren ist sie in Deutschland, aber in die USA ausgewandert. Dort hat sie sich inzwischen als erfolgreiche Musikerin etabliert.
Unter folgendem Link gibt es ein Interview mit ihr, in welchem sie die Öffentlichkeit daran teilhaben lässt, welchen Prozess sie durchlebt hat:
https://www.youtube.com/watch?v=aLyGW8zpISg
Letztendlich ist auch Leandra Medeiros vielen Menschen weltweit bekannt. Sie nennt sich Lea T und ist in Brasilien ein erfolgreiches Model. Als Ladyboy engagiert sie sich schon seit langer Zeit im Bereich LGBTQ+ Community. Das Engagement gilt für alle Transsexuelle.
Quellennachweise
¹Arabella Gomez Rodríguez (2022): Transgender Promis: 8 Stars die offen zu ihrer Transsexualität stehen. Online Verfügbar unter: https://www.wmn.de/lifestyle/entertainment/transgender-promis-heute-sind-sie-frauen-id255653, zuletzt geprüft am 30.08.2022.
²thailand-spezialisten.com (2016): Ladyboys in Thailand - Was steckt dahinter? Online Verfügbar unter: https://www.thailand-spezialisten.com/2016/03/31/ladyboys-in-thailand-was-steckt-dahinter/, zuletzt geprüft am 30.08.2022.
³Stefan Schultz (2019): So leben Thailands Ladyboys. Online Verfügbar unter: https://www.spiegel.de/politik/ausland/thailand-so-leben-ladyboys-a-1270740.html, zuletzt geprüft am 30.08.2022.
⁴Matthias Baxmann & Matthias Eckoldt (2020): Korrespondenten berichten über Transgender. Online Verfügbar unter: https://www.deutschlandfunkkultur.de/korrespondenten-berichten-ueber-transgender-100.html, zuletzt geprüft am 30.08.2022.
