Libido

Woher kommt der Terminus Libido? Was bedeutet er? Vor allem stellt sich auch die Frage, welche Rolle die Libido bei Frauen und Männern einnimmt, wenn es um Sex geht. Außerdem ist wichtig zu wissen, was die Libido mit Erektionsstörungen zu tun hat, und wie die Hypersexualität wieder in normale Muster gelangen kann. Diese Fragen und mehr werden im nachfolgenden Artikel beantwortet.

Die Definition: Libido

Mit Libido wird das sexuelle Verlangen und die Triebe beschrieben, die im direkten Zusammenhang mit sexueller Lust und dem Begehren stehen.1

Welche Herkunft und welche Bedeutung hat Libido?

Das Wort Libido stammt aus dem Lateinischen. Damit werden die Begierde und der Geschlechtstrieb beschrieben.2

Sigmund Freud sah in der Libido eine Triebenergie. Seiner Meinung nach hält diese den Menschen am Leben, sei der Motor des Lebens. Von Freud wurde die Libido als Eros bezeichnet. Dieser Trieb steht für Aufbau und Wachstum. Die Aufteilung erfolgte nach Freud in die Ich-Libido und die Objekt-Libido. Die Ich-Libido ist der Drang, die Lust am eigenen Körper erfahren zu können. Beim zweiten handelt es sich um einen Trieb, um sich mit anderen Menschen sexuell zu beschäftigen. Freud formulierte zudem, dass es auch die kindliche Sexualität gibt, die jedoch im Unterschied zu jener der Erwachsenen zu sehen sei. Libido nimmt immer Einfluss auf die menschliche Sexualität.3


Welche Rolle nimmt die Libido beim Sex ein?

Libido ist die Grundvoraussetzung für die Lust und dem Verlangen nach dem Geschlechtsverkehr, oder dem Masturbieren. Für Sex nimmt diese eine wichtige Funktion ein. Frauen können Sex auch ohne Libido vollziehen. Bei Männern erschwert sich Sex beim Libidoverlust. Sexuelle Handlungen sind beim Mann zwar möglich. Es kann aber ohne Libido nicht zum normalen Vollzug des Geschlechtsverkehrs kommen, da es zu keiner Erektion kommt. Sex kann durch die Libido gesteigert werden. Ist die Lust gesteigert oder reduziert, kann sich das auf die Sexualität auswirken.


Die Libido einer Frau

Bei einer Frau nimmt die Lust zwei wichtige Rollen ein. Es wird einerseits die funktionierende und erfüllende Sexualität erfahrbar. Andererseits dient diese der Fortpflanzung. Die sexuelle Erregung wird bei Frauen vor allem erkennbar durch:

  • Abgeflachte Atmung
  • Steigerung der Pheromone
  • Erogene Zonen werden sensibilisiert
  • Pupillen erweitern sich
  • Genitalien werden besser durchblutet
  • Brustwarzen erhärten sich
  • Schamlippen, Klitoris und Brust schwellen an
  • Die Lubrikation tritt ein
  • Vagina erweitert sich auf bis zu 200 Prozent

Studien belegen, dass die sexuelle Erregung zwischen Männern und Frauen kaum Unterschiede aufweist. Mit Wärmebildkameras wurden Experimente beim Dreh von Pornofilmen gemacht. Es zeigte sich, dass sowohl bei Männern wie auch bei Frauen nach rund zehn Minuten die endgültige Durchblutung der Geschlechtsorgane erreicht wurde.

So ähnlich gestaltet sich auch die neurobiologisch sexuelle Erregung. Es zeigte sich, dass beim Schauen von pornografischem Modell die Hirnregionen von Frauen und Männern gleichermaßen beteiligt sind.4

Einflussfaktoren auf die Libido

Die Libido kann auf sehr unterschiedliche Art und Weise beeinflusst werden:

  • Berührungen
  • Hormonausschüttungen
  • Körpergefühlen
  • Medikamenten
  • Nikotin
  • Alkohol und Drogen

Auch psychische Faktoren können sich auf sexuelle Lust auswirken:

  • Stress
  • Leistungsdruck
  • Ärger
  • Mangelnde Erfahrung im sexuellen Bereich
  • Ausgeglichenheit
  • Verliebtsein

Es gibt auch soziale Faktoren, die Einfluss auf die Libido nehmen:

  • Erziehung
  • Sexuelle Erfahrung
  • Aufklärung
  • Probleme in der Partnerschaft
  • Vorstellungen über Sexualität

Gemeinsamkeiten der Libido zwischen Frau und Mann

Es gibt Unterschiede bei den Reaktionszyklen von Frauen und Männern. Der Zeitraum des sexuellen Begehrens stellt allerdings eine Gemeinsamkeit dar. Dieses Begehren mündet in die Erregung. Es kommt zu körperlichen Veränderungen bei Frauen und Männern:

  • Männliches Glied wird steif
  • Die Brustwarzen werden härter
  • Die Vagina feuchtet sich und schwillt an

Sowohl Frauen als auch Männer erleben einen Orgasmus. Die Erregung lässt nach diesem sexuellen Ereignis nach. Männer sehnen sich nach dem Orgasmus und benötigen nach dem sexuellen Akt eine Pause, bis sich wieder eine Erregung aufbauen kann. Bei Frauen kann der Sex auch ohne Orgasmus befriedigend sein. Sie können auch mehrere Orgasmen binnen eines kurzen Zeitraums erleben.5


Die Libido eines Mannes

Die sexuelle Erregung spielt bei gesunden Männern eine wichtige Rolle. Das erigierte Glied ist bei einem Mann das sichtbarste Zeichen seiner sexuellen Erregung. Der Penis wird bei der Erregung verstärkt durchblutet, wird steif, und richtet sich auf. Berührungen, Gerüche, Bilder, Fantasien und mehr, können für eine Erektion ausschlaggebend sein. Der Geschlechtsverkehr kann nur mit einem erigierten Penis vollzogen werden.6

Der Unterschied und die Gemeinsamkeiten mit Frauen wurden bereits im vorherigen Abschnitt dargestellt.

Libido und Erektionsstörungen

Für viele Frauen und Männer bedeutet der Verlust der Libido, dass das Interesse an der Sexualität dauerhaft verloren geht. Dies bezieht sich auch auf Fantasien und das Masturbieren. Frigidität wurde früher als Begriff für den Libidoverlust verwendet. Vor allem Frauen wurden mit der Frigidität in Verbindung gebracht. Da dieser Terminus negativ konnotiert ist, findet er kaum noch Verwendung.

Schmerzen oder die Unfähigkeit, einen Orgasmus zu erleben, können Ursachen für den Libidoverlust sein. Zusätzlich lässt die Lust an der Sexualität nach. Erektionsstörungen können aber auch durch den Lebensstil hervorgerufen werden. Alkohol, Drogen, mangelnde Bewegung und schlechte Ernährungsweisen können sich negativ auf die Durchblutung der Genitalien, und in Folge auf den Sex auswirken.

Ursachen von Erektionsstörungen

Nebenwirkungen von Medikamenten können die Libido ebenfalls beeinflussen. Folgende Medikamente nehmen Einfluss auf die sexuelle Lust:
  • Hypertonika
  • Antidepressiva
  • Kontrazeptiva
  • Tranquilizer
Es gibt aber auch körperliche Erkrankungen, die einen Libidoverlust mit sich bringen können:
  • Diabetes
  • Korona Herzerkrankungen
  • Hypertonie
  • Arthritis
  • Operationen im Genitalbereich

Einfluss auf die Libido

1. Psychische Faktoren 
  • Stress oder ein geringes Selbstbewusstsein können sich ebenfalls auf die Libido auswirken. 
  • Der eigene Körper wird dann nicht akzeptiert oder angenommen. Oftmals wird von Betroffenen die Nacktheit vermieden. 
  • Maßgeblich beteiligt an diesen "Störungen" sind vor allem das weibliche und männliche Idealbild. Das Selbstbewusstsein wird durch äußere Einflüsse und Bewertungen verringert.
2. Schlechte sexuelle Erfahrungen
  • Außerdem wirken sich auch schlechte sexuelle Erfahrungen auf die Libido aus. 
  • Neben psychischen Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen können auch Missbrauch, schmerzhafter Verkehr und Beleidigungen Gründe für einen Libidoverlust darstellen. 
  • All diese Faktoren führen zu Belastungen und mindern die Lebensqualität. 
  • Sexualität wird nicht mehr als Priorität gesehen, da der Alltag kaum zu bewältigen ist.
3. Hormone
  • Der Libidoverlust kann auch durch Hormone hervorgerufen werden. 
  • Dies zeigt sich vor allem bei Frauen. Je älter Frauen werden, desto weniger weibliche Hormone werden vom Körper produziert. 
  • Im Klimakterium lässt die Libido häufig nach. Durch einen Östrogenmangel trocknet die Schleimhaut aus, was zu schmerzhaftem Geschlechtsverkehr führen kann.
  • Aber auch Männer können im Laufe des Alters aufgrund der Hormonproduktion einen Libidoverlust erleiden.
  • Eine besondere hormonelle Situation zeigt sich bei schwangeren und stillenden Frauen. Für das Kind ist diese Zeit zwar wichtig, sie kann aber mit einem Libidoverlust einhergehen. Frauen zeigen in dieser Zeit verstärkte Müdigkeit, ihr Körper verändert sich, die Lust auf Sex nimmt ab. Dieser Libidoverlust ist in den meisten Fällen zeitlich begrenzt.7

Kann die Libido gesteigert werden?

Durch den Abbau von Stress kann die sexuelle Erregung gesteigert werden. Paare können gemeinsam an Sinnlichkeit und Erregung arbeiten. Das sexuelle Niveau und die Lust können auf diese Art und Weise angehoben werden. Zusätzlich können Aphrodisiaka eingenommen werden. Auch auditive und visuelle Reize können zur Steigerung der Lust beitragen.

Die Pille kann die Lust dämmen. Fällt Frauen der Libidoverlust auf, können sie auf andere Verhütungsmittel wechseln.8

Hypersexualität und Libido

Die zwanghafte und exzessive Ausübung von Sexualität wird als Hypersexualität bezeichnet. Dies kann negative Folgen mit sich bringen. Symptome sind:
  • Permanente sexuell motivierte Fantasien
  • Häufiges Masturbieren
  • Häufiger Wechsel der Sexualpartner
  • Fehlende Befriedigung
  • Übermäßiger Pornokonsum

Ursachen für Hypersexualität

Es gibt zwei Ursachen für die Hypersexualität:
1. Gewöhnung im Gehirn
  • Einerseits wird diese durch eine Gewöhnung im Belohnungszentrum des Gehirns verursacht.
2. Mangelnde Kontrolle
  • Es kann aber auch eine mangelnde Impulskontrolle die Ursache sein. 

Folgen von Hypersexualität

Es folgen häufig:
  • Familiäre Probleme
  • Vereinsamung 
  • Mangelndes Selbstbewusstsein

Diagnose und Behandlung von Hypersexualität

Die Diagnose wird anhand unterschiedlicher Kriterien gestellt:
  • Entzugserscheinungen
  • Verlust von Interessen 
  • Gefährden von Beziehungen
Die Hypersexualität ist gut mit Verhaltenstherapie im Gruppen- oder Einzelsetting behandelbar.9

Quellen

1 Kry (2021): Keine Lust auf Sex? 8 mögliche Ursachen. Online verfügbar unter: https://www.kry.de/magazin/sexuelle-unlust-gruende-fuer-libidoverlust/, zuletzt geprüft am 31.08.2022

2 DWDS (o.J.): Libido. Online verfügbar unter: dwds.de/wb/Libido, zuletzt geprüft am 31.08.2022

3 Dunja Voos (2014): Libido. Online verfügbar unter: https://www.medizin-im-text.de/2014/126/libido/#:~:text=Libido%20ist%20das%20lateinische%20Wort,%2C%201920%20(Textlog))., zuletzt geprüft am 31.08.2022

4 Franziska Wolf (2021): Erregung bei Frauen zeigt sich durch verschiedene Anzeichen: Diese 10 gehören dazu. Online verfügbar unter: https://www.wmn.de/love/sex/erregung-bei-frauen-anzeichen-id271588, zuletzt geprüft am 31.08.2022

5 Andreas M. Baranowski & Rudolf Stark (2019): Geschlechterunterschiede in der Wahrnehmung sexueller Erregung. Online verfügbar unter: https://de.in-mind.org/article/geschlechterunterschiede-in-der-wahrnehmung-sexueller-erregung, zuletzt geprüft am 31.08.2022

6 Apotheken Umschau (o.J.): Sex. Online verfügbar unter: https://www.apotheken-umschau.de/gesund-bleiben/sex/, zuletzt geprüft am 31.08.2022

7 Eva Rudolf-Müller (2022): Erektion. Online verfügbar unter: https://www.netdoktor.at/anatomie/erektion/, zuletzt geprüft am 31.08.2022

8 Natja Freudensprung (2021): Libido steigern für die Frau: Die 7 besten Tipps für mehr sexuelle Lust. Online verfügbar unter: https://praxistipps.focus.de/libido-steigern-fuer-die-frau-die-7-besten-tipps-fuer-mehr-sexuelle-lust_130296, zuletzt geprüft am 31.08.2022

9 Sarah Baumann (2021): Sexsucht: Symptome von Nymphomanie und Satyriasis. Online verfügbar unter: https://www.lifeline.de/sexualitaet/sexsucht/symptome-id124294.html, zuletzt geprüft am 31.08.2022

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