Was bedeutet die Abwesenheit einer nächtlichen Erektion?
Nicht immer ist nach dem Aufwachen eine Morgenlatte vorhanden. Hierfür kommen verschiedene Ursachen infrage. Eine Erektion entsteht nur dann, wenn das Aufwachen und die REM-Phase in Kombination auftreten. Wird der Mann durch äußere Reize in der Tiefschlafphase geweckt (beispielsweise durch das Klingeln des Weckers), wacht er mit hoher Wahrscheinlichkeit ohne Morgenlatte auf. Manchmal erfolgt das Aufwachen nicht abrupt, sondern als langsame Prozedur. Bis die Wahrnehmung einsetzt, ist die nächtliche Erektion schon abgeklungen. Fehlt die Morgenlatte vereinzelt, besteht kein Grund zur Sorge.
Anlass zur Sorge besteht allerdings, wenn sich die Morgenlatte über einen längeren Zeitraum nicht mehr einstellt und keine bekannten Ursachen oder Veränderungen im Lebensstil des Mannes vorliegen. Dahinter müssen sich keine besorgniserregenden Umstände verbergen. Die meisten Ursachen sind glücklicherweise harmlos und leicht zu beheben.
Die nächtliche Erektion bildet sich im Schlaf. Aus diesem Grund können Schlafprobleme wie Atemaussetzer in der Nacht (Schlafapnoe) oder Ein- und Durchschlafstörungen das Ausbleiben der Morgenlatte begünstigen. Grundsätzlich ist der menschliche Schlafrhythmus gegenüber Veränderungen äußert empfindlich. Bereits minimale Umstellungen können dafür sorgen, dass die REM-Phase und das Aufwachen nicht mehr gleichzeitig auftreten. Infolgedessen bleibt die Morgenlatte aus. Dieses Phänomen kann sogar bei der Umstellung von Winter- auf Sommerzeit auftreten.
Die Morgenlatte steht für Potenz und einen gut funktionierenden Hormonhaushalt. Bleibt sie jedoch über längeren Zeitraum aus, kann eine körperlich bedingte erektile Dysfunktion dahinterstecken. Diese sollte in jedem Fall von einem Facharzt behandelt werden. Beruht die Erektionsstörung allerdings rein auf psychischen Faktoren, besteht zumindest potenziell die Chance, mit einer Morgenlatte aufzuwachen. Bleibt die nächtliche Erektion aufgrund eines Testosteronmangels aus, können Testosteronspritzen den Bedarf zuverlässig ausgleichen. Diese haben eine Depotwirkung und erhöhen bereits nach kurzer Zeit die Chance auf eine Morgenlatte.
Durch akuten privaten oder beruflichen Stress produziert der menschliche Körper vermehrt Cortisol. Dieses sogenannte Stresshormon blockiert den Effekt von
Testosteron und hat zur Folge, dass sich die Arterien verengen. Beide Faktoren können die Entstehung einer morgendlichen Erektion deutlich einschränken. Um Stress zu reduzieren, empfehlen sich Sport und Entspannungsübungen wie Meditation oder progressive Muskelentspannung. Diese Methoden haben einen positiven Einfluss auf die Morgenlatte.
Manchmal stecken auch körperliche Ursachen hinter einer ausbleibenden Morgenlatte. Hierzu zählen unter anderen Diabetes, Übergewicht und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Nicht selten leiden Männer mit schweren Depressionen ebenfalls unter Erektionsstörungen. Auch diverse Medikamente wie Neuroleptika, Antidepressiva oder Schmerzmittel haben einen negativen Einfluss auf die Bildung einer Morgenlatte.2