Definition: Promiskuität

Promiskuität steht im direkten Gegenteil zur Monogamie. Der Terminus leitet sich vom Lateinischen „promisuus“ (gemischt) ab. Es wird damit der häufige Wechsel von Geschlechtspartner und die sexuelle Freizügigkeit definiert. Es gibt zudem häufig mehr als einen Sexualpartner.1

Die Buchstaben HWG stehen für promiskuitive Menschen. Diese HWG-Personen zeichnen sich dadurch aus, dass sie zu häufig wechselnden Geschlechtspartnern neigen. Im Amtsdeutschen werden damit auch Frauen beschrieben, die der Prostitution nachgehen.2

Promiskuität und das Verständnis darüber

Die breite Gesellschaft setzt den Begriff Promiskuität dann ein, wenn Personen den häufigen Wechsel von Geschlechtspartnern vollziehen. Hierbei geht es in erster Linie um die Befriedigung sexueller Bedürfnisse. Beziehungen haben diese Menschen in den meisten Fällen nicht im Sinn. Es gibt allerdings keine allgemeingültige Aussage darüber, ab wann Menschen ein promiskuitives Verhalten nachgesagt wird. Weder bezüglich der Anzahl der Partner noch über den Zeitraum der Wechsel gibt es Einigung.

Promiskuität lässt sich demnach nur mit dem kulturellen und dem gesellschaftlichen Hintergrund begreifen. Es ist allerdings so, dass in zahlreichen Kulturen Frauen als promiskuitiv bezeichnet werden, wenn sie außereheliche Beziehungen pflegen.2

Gibt es Promiskuität auch bei Tieren?

Bei der Promiskuität handelt es sich um eine erweiterte Sexualform in der Tierwelt. Von einem promiskuitiven Verhalten wird gesprochen, wenn sich die tierischen Weibchen innerhalb einer Saison mit mehr als einem Partner vereinigen. Durch dieses Verhalten wird allerdings die genetische Vielfalt der Art erhalten. Es gibt in der Tierwelt zwar die Monogamie. Diese ist allerdings eine selten vorzufindende Sexualform.2

Ab wann spricht man von Promiskuität?

Laut einer Statistik haben deutsche Frauen und Männer rund 6,3 Sexualpartner in ihrem Leben. Demnach braucht es in Deutschland weitaus mehr Partner, um als promiskuitiv eingestuft zu werden. Ab welchem Zeitpunkt einem Menschen das promiskuitive Verhalten zugesprochen wird, hängt von dem gesellschaftlichen Wertesystem, aber auch von individuellen Gegebenheiten ab. Es gibt Menschen, die sich mit sechs Sexualpartnern bis zum 40. Lebensjahr bereits als promiskuitiv bezeichnen. Andere wiederum empfinden es normal, wenn sie mehr als 20 Partner hatten.
Bei der Promiskuität kommt es aber auch auf das vorherrschende Wertesystem der Gesellschaft an. Hier werden immer noch Unterschiede zwischen Frauen und Männern gemacht. Einer Frau wird die Promiskuität rascher zugeschrieben als einem Mann. In den westlichen Ländern wird der häufige Partnerwechsel bei Männern geduldet und sogar gern gesehen. Dies beruht auf dem Hintergrund, dass Männern mit häufigem Partnerwechsel eine hohe sexuelle Kraft nachgesagt wird. Frauen hingegen werden als leichte Beute angesehen. Das ist auch der Grund, weswegen sich viele Frauen über ihr Sexualleben ins Schweigen hüllen. Es muss allerdings angemerkt werden, dass die Monogamie in christlichen Ländern immer noch die vorherrschende Beziehungsform ist.
In den letzten Jahrhunderten haben sich Wertvorstellungen und sexuelle Rollenbilder verändert. Allerdings lassen sich gesellschaftliche Ansichten nicht von einem auf den anderen Tag über Bord werfen. Dies gilt auch für das Verständnis von Promiskuität. Die Emanzipation konnte sich hier in weiten Kreisen der Gesellschaft noch nicht durchsetzen. Frauen stehen Männern in puncto sexueller Freizügigkeit immer noch um einiges nach .2

Wer wird als promiskuitiv bezeichnet?

Das sexuelle Begehren kann keinem Geschlecht zugeordnet werden. Es kann davon ausgegangen werden, dass beinahe jeder Mann in seinem Leben ein promiskuitives Verhalten an den Tag legt. Frauen sprechen zwar nicht über dieses Verhalten. Dennoch ist es nicht von der Hand zu weisen, dass auch sie die Promiskuität ausleben. Es wird allseits angenommen, dass es in Bezug auf das promiskuitive Verhalten im Geschlechterverhältnis keine Unterschiede zu verzeichnen gibt.
Die Gesellschaft bewertet Frauen und Männer, die offen über ihre Promiskuität sprechen, sehr unterschiedlich. Männer beäugen Frauen sehr kritisch. Es besteht der Verdacht, dass Männer sich aufgrund der weiblichen sexuellen Freiheit, in ihrer Männlichkeit bedroht fühlen könnten.
Selbst, wenn es auf den ersten Blick nicht so scheinen mag – in der westlichen Kultur wird die Beziehungsform der Monogamie bevorzugt. Dies lässt sich mit der Kultur, der Religion und der gesellschaftlichen Wertvorstellung erklären.3

Welche Ursachen gibt es für die Promiskuität?

Das promiskuitive Verhalten kann unterschiedliche Ursachen haben. Grundsätzlich lassen sich diese in gesellschaftliche und biologische Ursachen unterteilen.

Die biologischen Ursachen

Jeder Mensch hat ein genetisches Programm in sich. Wird mehr Sex mit unterschiedlichen Partnern erlebt, steigen die Chance für die Fortpflanzung und die Weitergabe des Genetik-Codes. Aus biologischer Sicht ist die Promiskuität sinnvoll. Dieser Umstand ist aber nicht nur für Männer, sondern auch für Frauen gültig. Promiskuitive Frauen bringen durch ihr Verhalten wertvolle Gene für ihre Nachkommenschaft hervor. Für Sicherheit wird gesorgt, wenn sich Frauen in einer monogamen Beziehung befinden.3

Die gesellschaftlichen Ursachen

Die Promiskuität hat in manchen Kulturen und Gesellschaften einen hohen Stellenwert. In den vergangenen Jahrzehnten wurden sexuelle Normen und Regeln in den westlichen Kulturen aufgeweicht. Die schwindende religiöse Bedeutung hat hier einen großen Beitrag geleistet. Die bisher vorherrschende Sexualmoral wurde in den 1960er- und 1970er-Jahren in ein neues Licht gerückt. Der Wechsel der Geschlechtspartner wurde durch diese Bewegung als Akt der Selbstbestimmung und der Freiheit gesehen.4

Promiskuität und Wissenschaft

Die Wissenschaft verwendet den Terminus der Promiskuität vor allem, um wahllose sexuelle Beziehung zu beschreiben. Bei promiskuitiven Personen spielen soziale und emotionale Kriterien bei der Partnerwahl eine untergeordnete Rolle. Es stehen das körperliche Interesse und die Befriedigung der sexuellen Bedürfnisse im Fokus des Interesses.
Es gibt immer wieder Annahmen, dass Männern die Promiskuität von Natur aus gegeben sei. Diese wissenschaftliche Annahme wird dadurch begründet, dass Männer ihre Spermien an möglichst viele Frauen weitergeben wollen. Es gibt hierfür allerdings keinen Beleg.5

Promiskuität und Medizin

Die Promiskuität kann bei einigen psychiatrischen Erkrankungen als Symptom einhergehen. Einige Mediziner gehen zudem davon aus, dass das promiskuitive Verhalten bei einigen psychischen Erkrankungen bei der Diagnosestellung beachtet werden muss. Aufgrund der psychischen Erkrankung sind die Betroffenen nicht in der Lage, dass sie mit anderen Menschen eine dauerhafte Beziehung eingehen. Es muss an dieser Stelle angemerkt werden, dass nicht immer der häufige Wechsel von Sexualpartnern als Kriterium für eine psychische Erkrankung stehen muss.
Es gibt einige Krankheiten, die mit einem promiskuitiven Verhalten einhergehen können:
  • Manische Störung
  • Narzisstische Störung
  • Bipolare Störung
  • Borderline-Persönlichkeitsstörung
Eine Sexsucht sollte ausgeschlossen werden, wenn sich ein promiskuitives Verhalten zeigt. Die Sexsucht muss behandelt werden. Hierbei haben die Betroffenen den unstillbaren Wunsch nach sexuellen Handlungen. Es können mit diesem Verhalten auch Risiken einhergehen [6].
Studien konnten belegen, dass es fünf psychologische Eigenschaften gibt, die eine Promiskuität begünstigen können:
  • Bereit Konflikte einzugehen
  • Extrovertiertes Verhalten
  • Neurotizismus (neugieriges und experimentierfreudiges Verhalten)
  • Aufgeschlossen für Neues
  • Herabgesetztes Pflichtbewusstsein.5

Gesellschaftliche Sicht auf Promiskuität

Die Wissenschaft fasst den Terminus der Promiskuität weitaus präziser als die breite Gesellschaft. Es sind gesellschaftliche und kulturelle Hintergründe, die darüber entscheiden, ob Frauen und Männern ein promiskuitives Verhalten nachgesagt wird. Hier lassen sich kaum Grenzen bezüglich der Moralvorstellung ziehen. Es gibt Grauzonen und Unstimmigkeiten.5

Gibt es Risiken bei der Promiskuität?

Der häufige Wechsel der Geschlechtspartner steigert das Risiko für sexuell übertragbare Krankheiten. In der Hitze des Gefechtes wird auf Verhütung und Safer Sex verzichtet. Die Übertragung von HIV und Geschlechtskrankheiten sind keine Seltenheit. Durch den ungeschützten Geschlechtsverkehr kann es zu ungewollten Schwangerschaften kommen.

Quellen

1 neueswort.de: Promiskuität. Online verfügbar: https://www.spektrum.de/lexikon/biologie/promiskuitaet/53959, zuletzt geprüft am 29.07.2022

2 onmeda.de: Promiskuität. Online verfügbar: https://www.onmeda.de/gesundheit/sexualitaet/promiskuitaet-id201406/, zuletzt geprüft am 29.07.2022

3 elitepartner.at: Promiskuität: Wenn der Partner häufig wechselt. Online verfügbar: Quelle: https://www.elitepartner.at/magazin/daten/promiskuitaet/, zuletzt geprüft am 29.07.2022

4 rtl.de: Gesundheitslexikon: Promiskuität. Online verfügbar: https://www.rtl.de/cms/gesundheitslexikon-promiskuitaet-4047244.html, zuletzt geprüft am 29.07.2022

5 focus.de: Promiskuität: Was ist das eigentlich? Online verfügbar: https://www.focus.de/gesundheit/praxistipps/promiskuitaet-was-ist-das-eigentlich_id_7705110.html, zuletzt geprüft am 29.07.2022

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