Verhütungsmittel


Eine Schwangerschaft lässt sich in der heutigen Zeit sicher verhüten. Es stehen dazu verschiedenste Möglichkeiten bereit. Bei den unterschiedlichsten Arten der Verhütungsmittel wird zwischen mechanischen, chemischen, chirurgischen und hormonellen Verhütungsmitteln unterschieden. Im nachfolgenden Text werden alle Arten von Verhütungsmitteln, deren Wirkweisen und die Wirksamkeit, genau erklärt.¹

Definition: Verhütungsmittel

Verhütungsmittel sind Mittel, die zur Empfängnisverhütung verwendet werden. Sie werden auch als Kontrazeptivum oder Empfängnisverhütungsmittel bezeichnet.² Alle Mittel, die zur Verhütung einer Schwangerschaft verwendet werden, fallen unter diese Bezeichnung. Für Frauen wurden im Laufen der Zeit die meisten Verhütungsmittel entwickelt.³

Der Pearl-Index bei Verhütungsmitteln

Der Pearl Index wird auch Pearl Rate genannt. Er wird in realen Umgebungen und klinischen Studien als gängige Technik verwendet, um von Verhütungsmitteln die Wirksamkeit besser ab- und einschätzen zu können. Bei der Abschätzung der Wirksamkeit von Verhütungsmitteln werden, um den Pearl Index ermitteln zu können, reale Verhaltensweisen angesetzt. Dabei wird berücksichtigt, wie genau sich die Probanden an die Gebrauchsanweisung halten und wie korrekt sie die Ausführungen umsetzen. Je niedriger die Bewertung des Pearl-Index ausfällt, desto sicherer ist das jeweils geprüfte Verhütungsmittel. Je nach Art und Verwendung von einem Verhütungsmittel kann der Pearl-Index zwischen 0,1 und 85 liegen.⁴

Somit bestimmt der Pearl-Index die Wirksamkeit von Verhütungsmitteln, wodurch ein niedriger Wert beim Pearl-Index eine hohe Wirksamkeit der Methode sicherstellt. Der Pearl-Index kann nur angewendet werden, wenn das Verhütungsmittel korrekt gemäß der Gebrauchsanleitung verwendet wird.⁵

Natürliche Methoden

Die Alternativen, die zu chemischen oder hormonellen Verhütungsmitteln verwendet werden, laufen unter der Bezeichnung der natürlichen Verhütungsmethoden. Im Bereich der natürlichen Verhütungsmittel stehen einige zur Auswahl. Die Frau ermittelt bei den natürlichen Verhütungsmitteln stets selber, an welchen Tagen sie fruchtbar oder unfruchtbar ist. In der Regel ist eine Frau während eines normalen Zyklusablaufes nur ca. 6 Tage fruchtbar. Die Ermittlung der fruchtbaren und unfruchtbaren Tage ist ein wenig aufwendig und kostet Zeit. Eine Frau, die ein natürliches Verhütungsmittel verwenden möchte, muss sich über einen gewissen Zeitraum mit dem eigenen Körper und dem Zyklus genau befassen. Zumeist misst die Frau täglich die Körpertemperatur und analysiert zugleich den Zervixschleim. Die täglichen Ergebnisse müssen aufgezeichnet und verglichen werden, damit nur an den fruchtbaren Tagen verhütet werden muss. Für die Verhütung kann dann mit einem Kondom oder einem Scheidenpessar durchgeführt werden.⁶

Temperaturmethode

Um die Temperaturmethode durchführen zu können, muss eine Frau täglich in der Früh (am besten stets zur gleichen Zeit) die Körpertemperatur messen. Mithilfe dieser kann sie die fruchtbaren Tage bestimmen.

Der Pearl-Index liegt bei 9

Die Billings-Methode

Der Schleimpfropf am Gebärmutterhals hat eine bestimmte Konsistenz. Diese wird täglich überprüft, um die fruchtbaren Tage herausfinden zu können. Vor einer möglichen Empfängnis verflüssigt sich dieser.⁷

Der Pearl-Index liegt bei 9

Knaus-Ogino

Diese Methode benötigt 1 Jahr Vorlaufzeit, weil der Zyklus permanent protokolliert werden muss. Eine Aussage, wann die fruchtbaren Tage sind, kann erst nach einem Jahr Beobachtungszeit getroffen werden.⁸

Der Pearl-Index liegt bei 9

Mechanische Methoden

Barrieremethoden werden auch als mechanische Verhütungsmittel bezeichnet. Sie bilden eine Barriere, damit der Weg in den Uterus der Frau für das männliche Sperma versperrt ist. Kondome werden am häufigsten genutzt, es gibt aber auch noch andere mechanische Verhütungsmittel.⁹

Kondom

Kondome bestehen aus hauchdünnem Latex. Vor dem Geschlechtsverkehr wird das Kondom vorsichtig über den erigierten Penis gezogen. Der Pearl-Index hängt von der Sorgsamkeit der Anwendung ab, daher schwankt er zwischen 2 und 12.

Diaphragma

Ein Diaphragma wird mit Verhütungsgel bestrichen und vor dem Geschlechtsverkehr in die Vagina der Frau eingeführt. Der Pearl-Index liegt zwischen 1 und 20, abhängig von der Sorgsamkeit der Anwendung.¹⁰

Hormonelle Methoden

Neben den bereits beschriebenen natürlichen und mechanischen Methoden, existieren auch hormonelle Verhütungsmittel. Der bekannteste Vertreter der hormonellen Methoden ist die Pille.

Pille

Die Pille enthält einen Hormoncocktail, der den Schleim im Gebärmutterhals verdickt, wodurch das Eindringen von männlichen Samenzellen verhindert wird. Zudem wird der Eisprung verhindert, weil die Eizellen im Eierstock, durch die Hormone in der Pille, nicht mehr ausreifen. Die Einnahme erfolgt täglich, möglichst zur selben Zeit für 21 Tage mit darauffolgenden 7 Tagen Pause. Die Anzahl der Pillen, die im Monat eingenommen werden müssen, hängt vom Präparat ab. 
Die Pille gilt als sehr sicheres Verhütungsmittel und hat einen Pearl-Index von 0,1 bis 0,9

Mini-Pille

In der Mini-Pille ist kein Östrogen enthalten, sondern das Gelbkörperhormon. Sie muss täglich pünktlich, stets zur gleichen Uhrzeit eingenommen werden. Der Pearl-Index liegt zwischen 0,5 und 3.

Hormonspirale

Ähnlich wie die Pille wirkt die Hormonspirale. Das Verhütungsmittel enthält Hormone mit Depotwirkung. Sie wird direkt in die Gebärmutter eingesetzt und kann dort für 3 bis 5 Jahre verbleiben. Zusätzlich übt die Spirale einen mechanischen Effekt aus. Sie bewegt sich frei in der Gebärmutter und verhindert dadurch das Einnisten einer befruchteten Eizelle. Der Pearl-Index liegt bei 0,16.

Vaginalring

Ein Vaginalring wird in die Vagina wie ein Tampon eingeführt und 21 Tage lang getragen. Danach muss eine siebentägige Pause, wie bei der Pille, erfolgen. Die enthaltenen Hormone werden täglich an die Vagina abgegeben und wirken ähnlich, wie die Pille. Der Pearl-Index liegt zwischen 0,4 und 0,65.

Verhütungspflaster

Verhütungspflaster enthalten Gestagen und Östrogen. Sie werden auf die Haut aufgeklebt, damit die Hormone an den Organismus abgegeben werden. Das aufgeklebte Verhütungsmittel muss alle 7 Tage gewechselt werden. Nach einer Tragezeit von 21 Tagen pausiert das Verhütungsmittel über 7 Tage hinweg, damit eine Abbruchblutung erfolgen kann. Der Pearl-Index liegt zwischen 0,72 und 0,9.

Depotspritze

Die Depotspritze wird als Verhütungsmittel von den behandelnden Ärzten in Abständen von 3 Monaten gespritzt. Aufgrund eines hohen Gestagengehaltes wird der Eisprung verhindert. Der Pearl-Index liegt zwischen 0,3 und 0,88.¹¹

Chemische Methoden

Es bestehen verschiedene Möglichkeiten der Anwendung chemischer Verhütungsmittel. Laut Pearl-Index sind chemische Verhütungsmittel nicht so sicher, wie andere Arten von Verhütungsmitteln. Chemische Verhütungsmittel werden im Handel als Cremes, Zäpfchen, Gels oder Tabletten angeboten. Sie enthalten Spermizide und sollten daher 10 Minuten vor dem Geschlechtsverkehr aufgetragen werden. Die Spermizide töten männliche Spermien, beziehungsweise beeinträchtigen die Bewegungsfähigkeit der Spermien. Alternativ kann die Sicherheit chemischer Verhütungsmittel gesteigert werden, wenn sie z. B. in Kombination mit einem mechanischen Verhütungsmittel kombiniert werden. Der Pearl-Index liegt zwischen 3 und 21.¹²

Chirurgische Methoden

Ab einem gewissen Lebensalter können chirurgische Methoden bei Männern und Frauen zur Schwangerschaftsverhütung angewendet werden. Nach der Sterilisation von Mann oder Frau benötigen diese keinerlei Verhütungsmittel mehr.¹³ Beim Mann kann die Vasektomie (Sterilisation) als Verhütungsmittel angesehen werden, weil diese nach einiger Zeit evtl. wieder rückgängig gemacht werden kann, wenn ein plötzlicher Kinderwunsch besteht. Diese Operation (Rückverlegung der Samenleiter) wird aber nur selten durchgeführt und ist sehr kostspielig.¹⁴ Der chirurgische Eingriff bei der Frau, der zur Sterilisation führt, sorgt dafür, dass die Eileitern durchtrennt werden, wodurch die Eizellen die Spermien nicht mehr erreichen können.¹⁵ Der Pearl-Index nach der Sterilisation einer Frau liegt zwischen 0,2 und 0,3, beim Mann bei 0,1.

Intrauterinpessare

Bei einem Intrauterinpessar handelt es sich um ein Verhütungsmittel, das auch unter dem Namen Kupferspirale bekannt ist. Sie kann ca. 5 Jahre lang getragen werden und gibt stetig etwas Kupfer an die Vagina ab. Kupfer ist der Hauptwirkstoff von diesem Verhütungsmittel, weil es die Beweglichkeit der Spermien hemmt, wodurch diese die Eileiter nicht mehr erreichen. Der Pearl-Index liegt zwischen 0,3 und 0,8.¹⁶

Verhütungsmittel in der Geschichte

Indigene Amerikaner verwendeten bereits verschiedenste Kräuter als Verhütungsmittel, bevor europäische Siedler auf dem Kontinent ankamen. Zu den Kräutern, die als natürliche Verhütungsmittel verwendet wurden, gehörten Steinsaat, Traubensilberkerze und Disteln. Aufzeichnungen besagen, dass sich die indigenen Frauen mithilfe einer verlängerten Stillzeit gegen Schwangerschaften, zu schützen versuchten. Hinzu kommt, dass sie natürliche Verhütungsmittel nutzten, weil sie ihren Zyklus kannten und den Scheidenausfluss beobachteten. Verhütungsmittel auf pflanzlicher Basis, aber auch andere Verhütungsmittel, waren über einen langen Zeitraum in Europa verboten. Die Frauen versuchten daher, mit Amuletten und Zauber vor Schwangerschaften, zu schützen. Frühe Siedler in Amerika nutzten gerne die verfügbaren Verhütungsmittel. Sie konnten mit deren Hilfe die Größe ihrer Familie kontrollieren und sich dadurch vor Armut schützen. Verhütungsmittel hatten zudem noch einen weiteren Vorteil. 
Üblicherweise wurden die meisten Frauen jährlich schwanger. Diese Belastung schwächte ihre Körper. Hinzu kam die zusätzliche Gefahr, dass Gebärende die Geburt oder die Tage danach, nicht überlebten. Die Angst vor einer Schwangerschaft hatte daher in historischen Zeiten einen existenziellen Hintergrund. Sklaven, die nach Amerika gebracht wurden, hatten nicht nur das Wissen, wie Kräuter als Verhütungsmittel eingesetzt werden konnten, sie wussten auch, wie bereits bestehende Schwangerschaften beendet werden konnten. Mechanische Verhütungsmittel, wie Diaphragmen oder Kondome, wurden vor 1900 erfunden. Kondome aus Latex konnten aber erst ab 1920 hergestellt werden. Im Jahr 1916 betrieb Margeret Sanger eine Klinik für Geburtenkontrolle. Sie war die erste amerikanische Klinik dieser Art. Sie forschte und war so erfolgreich, dass sie die Pille als modernes Verhütungsmittel entwickelte. Das für die Pille benötigte Gestagen war allerdings nicht menschlichen Ursprungs. Es wurde anderweitig gewonnen. Aus der wilden Yamswurzel cabeza de negro extrahierte Russel Marker später pflanzliches Progesteron, weil der Chemieprofessor in den 1940er herausfand, dass dies für die hormonelle Verhütung verwendet werden konnte. Die Forscher experimentierten immer weiter auf dem Gebiet der Verhütungsmittel, sodass heute die moderne Antibabypille fast überall verfügbar ist.¹⁷
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