Vasektomie


Die Vasektomie gehört zu den sichersten Verhütungsmethoden. Durch einen operativen Eingriff beim Mann wird der Weg der Spermien in die Spermaflüssigkeit abgeschnitten, das Sperma kann deshalb keine Kinder mehr zeugen. 

Dennoch behält der Mann sein Lustempfinden, hat eine normale Erektion und kann ejakulieren. Welche Vorteile und Nachteile dieser Eingriff mit sich bringt, soll in diesem Beitrag erläutert werden.

Definition: Vasektomie

Die Vasektomie soll die Zeugung von Kindern verhindern, indem das Sperma des Mannes gezielt unfruchtbar gemacht wird. Die Spermien, die für die Befruchtung der Eizelle verantwortlich sind, werden zunächst in den Hoden produziert und dann in den Nebenhoden bis zur Ejakulation vorrätig gehalten. Kommt es nun zur Ejakulation, wandern die Spermien aus den Hoden durch die Samenleiter über Harnblase und Prostata hinweg in den Harnleiter und treten mit der Spermaflüssigkeit aus dem Penis aus. Die Spermien sind also die "Munition" in der Spermaflüssigkeit.
Hier setzt die Vasektomie an, indem sie die Samenleiter am oberen Ansatz des Hodensacks mit einem kleinen Schnitt durchtrennt. Dadurch gelangen die Spermien nicht mehr über die Samenleiter zur Harnblase und treten bei einer Ejakulation nicht aus¹. 

Statt mit scharfer Munition schießt der Mann bei der Ejakulation also mit Platzpatronen. Die Spermien werden auch nach einer Vasektomie weiter in den Hoden produziert und vom Körper abgebaut. Da der Mann also weiterhin eine Erektion bekommen, Geschlechtsverkehr haben und ejakulieren kann, darf die Vasektomie auch nicht mit einer Kastration verwechselt werden, bei der die Hoden vollständig entfernt werden.

Was bedeutet der Begriff "Vasektomie"?

Vasektomie ist der in der Medizin verwendete Begriff der männlichen Sterilisation. Er setzt sich zusammen aus dem lateinischen Wort "vasus" (Gefäß) und den griechischen Begriffen "ek" (heraus) und "tome" (Schnitt)². Zusammengesetzt ergibt sich daraus die bildhafte Umschreibung dieses Eingriffs: Der Herausschnitt eines Gefäßes.

Wie erfolgt eine Vasektomie?

Grundsätzlich führt die Sterilisation also zur Sterilisation des Mannes, indem die Samenleiter durchtrennt werden. Obwohl es sich dabei um einen relativ geringfügigen Eingriff handelt, stellen sich Männern, die sich erstmals mit dem Thema Vasektomie beschäftigen, viele Fragen zu den Details. Insbesondere der Ablauf der Operation ist natürlich von Interesse. Gibt es Kontraindikationen? Und wer übernimmt die Kosten für die Vasektomie?


Wie erfolgt der operative Eingriff?

Die Vasektomie wird üblicherweise ambulant und in Teilnarkose durchgeführt. Neben der klassischen Vasektomie, bei der unter örtlicher Betäubung zwei kleine Schnitte am oberen Ende des Hodensacks gesetzt werden, um die Samenleiter freizulegen und zu durchtrennen, wird heute auch eine Sterilisation "ohne Skalpell" angeboten, bei der die Haut des Hodensacks nur leicht angeritzt wird³. In den meisten Fällen sind nach der Vasektomie nur wenige Tage ohne Sport und mit sexueller Enthaltsamkeit erforderlich, bleibende Narben entstehen in der Regel nicht.

Was muss beachtet werden?

Grundsätzlich sollten natürlich nur die Männer eine Vasektomie in Betracht ziehen, deren Familienplanung bereits abgeschlossen ist. Zwar kann die Vasektomie auch wieder rückgängig gemacht werden. Allerdings ist auch dafür wieder ein operativer Eingriff verbunden, zudem kann die Fruchtbarkeit nicht in allen Fällen wieder zuverlässig wiederhergestellt werden. 

Es gibt auch Kontraindikationen, bei denen eine Sterilisation unter Umständen zu riskant ist. Dazu gehören insbesondere:

  • Störung der Blutgerinnung 
  • Entzündungserkrankungen im Hodenbereich
  • Stoffwechselerkrankungen 
  • Tumorbildung

Ob eine Vasektomie trotz solcher Erkrankungen medizinisch vertretbar und zielführend sein kann, wird der Arzt im Vorfeld des möglichen Eingriffs mit dem Patienten besprechen. 


Wie häufig wird eine Vasektomie durchgeführt?

Die Sterilisation gehört in Deutschland zu den relevantesten Verhütungsmethoden. Nach einer Erhebung von Statista⁴ sind nur das Kondom, die Pille und die Spirale bei deutschen Paaren beliebter als die Sterilisation des Mannes.

Wer übernimmt die Kosten?

Es gibt leider auch schlechte Nachrichten: In der Regel tragen die Krankenkosten die Kosten für die Vasektomie nicht. In Ausnahmefällen, in denen die Sterilisation medizinisch indiziert ist, kann es sich zwar um eine Kassenleistung handeln. In diesen Fällen bestehen die Krankenkassen allerdings auf einem ärztlichen Gutachten.

Was sind mögliche Gründe für eine Vasektomie?

Warum sollten sich Männer für eine Sterilisation entscheiden, wenn es doch noch andere Verhütungsmethoden gibt? Immerhin haben sich ja auch Kondom und Pille jahrzehntelang als effektive Verhütungsmittel bewährt, obwohl diese keinen operativen Eingriff erfordern. Der große Vorteil der Vasektomie gegenüber diesen Alternativen ist allerdings darin zu sehen, dass danach Geschlechtsverkehr ohne Kondom und Schwangerschaftsrisiko möglich ist.

Insbesondere Männer in einer festen Partnerschaft wünschen sich häufig das deutlich direktere und intimere Gefühl von Sex ohne Kondom. Aber das geht doch auch mit der Pille? Ja, aber im Gegensatz zur Vasektomie greift die Pille tief in den Hormonhaushalt ein. Viele Frauen vertragen die Pille deshalb nicht oder können sie aus anderen medizinischen Gründen nicht nutzen. Die Vasektomie weist diese Nachteile nicht auf, bietet aber eine ähnlich hohe Sicherheit vor ungewollter Schwangerschaft. 

Die Sorge vieler Männer, mit einer Vasektomie ihre Männlichkeit zu verlieren, ist übrigens völlig unbegründet. Die Hoden funktionieren nach wie vor wie gewohnt, auch auf Volumen, Konsistenz, Geruch oder Geschmack der Spermaflüssigkeit hat der Eingriff keine Auswirkungen.

Vor- und Nachteile einer Vasektomie

VorteileNachteile
Sehr wirksamer Schutz vor ungeplanter SchwangerschaftEs dauert bis zu drei Monate, bis die Schutzwirkung vollständig eintritt 
Sex ohne Kondom und andere VerhütungsmittelIn etwa zwei Prozent der Fälle kommt es trotz Vasektomie zur Schwangerschaft
Äußerlich nicht sichtbarOperativer Eingriff erforderlich
Kein Eingriff in den Hormonhaushalt
Keine Beeinträchtigung des Lustempfindens und der erektilen Funktion
Kurzer, meist schmerzloser ambulanter Eingriff
Kann durch eine weitere Option wieder rückgängig gemacht werden

Mögliche Nebenwirkungen einer Vasektomie

Die männliche Sterilisation ist mittlerweile ein urologischer Standardeingriff, der nur in seltenen Fällen zu erheblichen Problemen führt. Dennoch gibt es natürlich wie bei jeder Operation einige Risiken. Dazu gehören insbesondere Schwellungen, Blutergüsse oder Schmerzen unmittelbar nach dem Eingriff. 

In der Regel legen sich diese Beschwerden aber nach wenigen Tagen, wenn in der Zeit auf sportliche Belastung und sexuelle Aktivitäten verzichtet wird. Im Beratungsgespräch wird der Arzt die möglichen Komplikationen und Risiken ansprechen und Tipps geben, um diese zu vermeiden oder zu mildern.

Vasektomie - die richtige Vorbereitung

Wie bei jeder Operation ist der Arzt dazu verpflichtet, allgemeine und möglicherweise vorhandene individuelle Risiken aufzuklären und mit dem Patienten zu besprechen.

Inhalt des Aufklärungsgesprächs:

Grundsätzlich handelt es sich bei der Vasektomie um einen endgültigen Eingriff. Zwar kann die Zeugungsfähigkeit mit einer sogenannten Refertilisierung wiederhergestellt werden, diese erfordert jedoch einen weiteren operativen Eingriff und führt nur in 85% der Fälle zum Erfolg. 

Mögliche Kontraindikationen sollten mit gezielten Fragen erforscht werden. Der Arzt sollte sich die Zeit nehmen, mögliche Fragen des Patienten ausführlich zu beantworten.

Unmittelbar vor dem Eingriff:

Aus hygienischen Gründen müssen die Haare im Eingriffsbereich gründlich entfernt werden. Daraufhin wird der Eingriffsbereich gründlich desinfiziert. 

Die Anästhesie erfolgt in der Regel als örtliche Betäubung, in Einzelfällen kann der Eingriff auch unter Vollnarkose durchgeführt werden.

Nach der Operation:

Verzicht auf Sport und Geschlechtsverkehr unmittelbar nach dem Eingriff. 

  • Nach etwa einer Woche: Ziehen der Fäden
  • Nach etwa sieben Wochen: Erstes Spermiogramm. Dabei wird die Zeugungsfähigkeit der Spermaflüssigkeit untersucht.
  • Nach etwa vier Monaten: Zweites Spermiogramm

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