Definition: Intimpiercing

Der Terminus beschreibt, dass die Haut der weiblichen und männlichen Genitalien durchstochen, und mit einem Schmuckstück versehen wird. Das Piercing kann sowohl primäre wie auch sekundäre Geschlechtsmerkmale schmücken. Das Intimpiercing wird in Bezug auf herkömmliche Piercings gesondert gesehen. Es geht beim Intimpiercing nicht nur um optische Aspekte, wie bei herkömmlichen Piercings. Vor allem die sexuellen Auswirkungen und der gesteigerte Lustgewinn stehen bei diesem Piercing im Fokus des Interesses.¹

Die Entstehung und die Geschichte vom Intimpiercing

Es wird angenommen, dass das Intimpiercing bereits in der Antike getragen wurde. Allerdings hatte dieses Piercing zu jener Zeit vor allem praktische Gründe. Der Stichkanal wurde mit Utensilien ausgestattet, so dass Frauen vor sexuellen Übergriffen geschützt werden sollten. Nach der Eheschließung wurden die Utensilien vom Ehemann entfernt, so dass der Geschlechtsverkehr ohne Probleme vollzogen werden konnte. Die Blockade wurde wieder eingesetzt, wenn der Mann für längere Zeit seine Frau verließ.

Geschichten und Legenden gibt es auch beim Prinz-Albert Piercing zu finden. Es gibt Überlieferungen aus denen hervorgeht, dass dieses Piercing vor allem zum Einsatz kam, um Orden am Schenkel befestigen zu können. Durch eine enge Hose konnten diese Orden auch von anderen Menschen gesehen werden.²

In den letzten Jahrzehnten tragen sowohl Männer als auch Frauen Intimpiercings. Allerdings lässt sich geschlechtsspezifisch die Art des Piercings unterscheiden. Es gibt nur wenige Methoden, die sich bei beiden Geschlechtern ähneln. Das Anus-Piercing könnte von beiden Geschlechtern getragen werden. Allerdings sind es vor allem Männer, die diesem Piercing den Vorzug geben.

Rund 12 bis 14 Prozent der Studenten in den USA tragen ein Intimpiercing an unterschiedlichen Körperstellen. Es zeigt sich allerdings, dass die Anzahl der Piercings im Laufe des Lebensalters abnimmt.³

Das Intimpiercing und die Motivation dahinter

Es gibt zahlreiche Frauen und Männer, die das Intimpiercing vor allem deswegen tragen, dass sie optischen Anforderungen entsprechen, und sich von anderen unterscheiden. Das Intimpiercing bringt allerdings nicht nur ästhetisch, sondern auch sexuelle Gründe mit sich. An bestimmten Körperregionen können diese Piercings für eine sexuelle Stimulation sorgen.
Weibliche Intimpiercings stimulieren meist nur Frauen. Männer hingegen erleben durch das Piercing ein gesteigertes Lustempfinden. In einigen Kulturen steht das Intimpiercing für die partnerschaftliche Vereinigung zwischen Mann und Frau.⁴

Männer und das Intimpiercing - welche Arten gibt es?

Das Intimpiercing kann bei Männern an unterschiedlichen Stellen gestochen werden:
  • Hoden
  • Penisschaft
  • Eichel
  • Damm
  • Haut des Penisschaftes
Piercings der Eichel werden als Apadravya und Ampallang bezeichnet. Der Ampallang wird horizontal durch die Eichel gestochen, während der Apadravya vertikal liegt. Beide Intimpiercings werden manchmal auch am Schaft gestochen. Das Prinz-Albert-Piercing ist ebenfalls an der Eichel zu finden. In der Krone der Eichel ist der Dydoe. Die meisten Intimpiercings verlaufen durch die Eichel. Der Dydoe stellt hierbei eine Ausnahme dar. Dadurch wird die Heilungszeit ebenso reduziert wie Risiken einer Entzündung. Beim Intimpiercing werden Männer ebenso stimuliert, wie ihre Partner. Die Vorhaut kann lateral, dorsal oder ventral durchstochen werden. Sowohl beschnittene auch unbeschnittene Männer können dieses Piercing der Vorhaut tragen. Das Frenum-Piercing zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass es mitten durch das Frenum des Penis verläuft.
Im Skrotum ist das Hafada-Piercing zu finden. Es gibt auch eine Kombination aus dem Hafada und dem Frenum Piercing. Dieses wird als Lorum-Piercing bezeichnet. Das Lorum-Piercing steckt dort, wo der Penis in das Skrotum übergeht. Am Damm sitzt das Guiche-Piercing.
Piercings in der Vorhaut werden in erster Linie aus ästhetischen Gründen gestochen. Eine stimulierende Funktion ist ihnen nicht inne.⁴

Das männliche Intimpiercing im Überblick

  • Ampallang
  • Prinz-Albert
  • Apadravya
  • Vorhaut-Piercing in unterschiedlichen Richtungen
  • Frenum-Piercing
  • Dydoe
  • Hafada-Piercing
  • Lorum-Piercing
  • Guiche-Piercing

Frauen und das Intimpiercing - welche Arten gibt es?

Es gibt auch bei Frauen unterschiedliche Körperregionen, an denen das Intimpiercing angebracht werden kann:
  • Klitoris
  • Äußere Schamlippen
  • Innere Schamlippen
  • Klitorisvorhaut
  • Öffnung um die Vagina
Die Eichel der Vagina kann nur zum Teil gepierct werden, da dieser Bereich des weiblichen Genitals häufig zu klein ist. Die häufigste Stelle, an denen ein weibliches Intimpiercing gestochen wird, ist die Vorhaut der Klitoris. Hier kann das Piercing horizontal oder vertikal gestochen werden.
Tiefe Vorhaut-Piercings verlaufen tiefer an der Vorhaut der Klitoris. Isabella-Piercings befinden sich vertikal am Schaft der Klitoris. Schamlippenpiercings befinden sich sowohl an den inneren als auch an den äußeren Schamlippen. Das Dreiecks-Piercing ist am Übergang von Klitoris zu Schamlippen zu finden. Dieses Piercing befindet sich in horizontaler Lage und unterhalb des Klitorisschaftes.
Durch den dorsalen Rand der vaginalen Öffnung läuft das Fourchette-Piercing. Das Sultcase-Piercing wird selten gestochen, und findet sich tiefer als das Fourchette-Piercing. Das Prinzessinnen-Albertina-Piercing gehört zu den Raritäten unter den Intimpiercings. Dieses befindet sich an der dorsalen Wand der Harnröhre. Das Christina-Piercing stellt ein weiteres Intimpiercing dar. Dieses Piercing findet sich dort, wo die äußeren Schamlippen aufeinandertreffen. Eine Kombination aus Christina- und Klitorisvorhaut-Piercing stellt das Nefertiti-Piercing dar.⁵

Das weibliche Intimpiercing im Überblick

  • Fourchette-Piercing
  • Sultcase-Piercing
  • Dreieck-Piercing
  • Christina-Piercing
  • Vorhaut-Piercing
  • Tiefverlaufendes Vorhaut-Piercing
  • Nefertiti-Piercing
  • Isabella-Piercing
  • Schamlippen-Piercing

Welche Risiken und Gefahren birgt das Intimpiercing?

Es kann bei jedem Stechen eines Piercings zu Komplikationen kommen. Und auch das Intimpiercing kann von diesen Komplikationen nicht ausgenommen werden. Durch das Einstechen in die Haut können Entzündungen entstehen. Vor allem Piercings im Intimbereich sind besonders prädestiniert für Entzündungen. Zudem können sich durch Reibungen auch Irritationen der Haut Verlagerungen zeigen. Das Piercing kann aufgrund dieser Umstände auch abgestoßen werden. Infektionen sind ebenso möglich wie Narbenbildungen.
Sobald sich nach dem Stechen Komplikationen zeigen, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Zudem sollte für das Stechen eines Piercings stets ein vertrauenswürdiges und hygienisch einwandfreies Studio aufgesucht werden.⁶

Das sollte beim Stechen vom Intimpiercing beachtet werden

Sowohl beim Stechen als auch danach, kann das Intimpiercing Schmerzen verursachen. Da jeder Mensch den Schmerz individuell wahrnimmt, kann die Intensität sehr unterschiedlich sein. Vor allem die Art des Piercings nimmt Einfluss auf die Schmerzen. Daher kann die Frage nach der Schmerzintensität keiner pauschalen Beantwortung zugezogen werden.
Es lassen sich auch zu den Heilungszeiten keine pauschalen Aussagen treffen. Diese sind nicht nur von der Art des Intimpiercings abhängig, sondern auch vom Immunstatus der Betroffenen. Wer ein seriöses Studio aufsucht, wird in Bezug auf das Intimpiercing umfangreich beraten. Allfällige Fragen werden beantwortet. Die Zeit der Beratung sollte auf jeden Fall in Anspruch genommen werden, auch wenn diese umfangreich ist. Der Stich des Piercings dauert nur einen kurzen Augenblick.
Ab der Vollendung des 18. Lebensjahres darf das Piercing gestochen werden. Jugendliche, die das 18. Lebensjahr noch nicht erreicht haben, brauchen die Einverständniserklärung eines Erziehungsberechtigen. Zusätzlich muss eine Kopie des Ausweises vorgelegt werden. Unterschreiben die Erziehungsberechtigen ist auch dahingehend die Kopie des Ausweises erforderlich.

Wie wird das Intimpiercing gepflegt?

Die Kruste, die sich nach dem Stechen des Piercings bildet, muss morgens und abends mit Wasser aufgeweicht werden. Auf diese Art und Weise lässt sich die Kruste leicht entfernen. Die Reinigung im Anschluss darf nicht vergessen werden. Bevor die Einstichstelle berührt wird, sollte auf die Desinfektion der Hände geachtet werden.
Besuche im Schwimmbad, in der Sauna oder im Solarium sind die ersten 14 Tage nach dem Piercingstechen zu vermeiden. Auch Vollbäder sollten nicht durchgeführt werden. Wenn der Stichbereich abgedeckt wird, stellt das Duschen kein Problem dar. Solange die Heilung nicht abgeschlossen ist, sollte weitgehend auf Geschlechtsverkehr verzichtet werden. Wenn der Stichkanal verheilt ist, kann der Intimschmuck ohne Probleme getauscht werden.
Werden die Hinweise und Tipps des Studios zur Umsetzung gebracht, heilt ein Intimpiercing in der Regel ohne Komplikationen ab. Damit Entzündungen und Komplikationen verringert werden, müssen Frauen und Männer unterschiedliche Anweisungen bei der Pflege umsetzen.⁷

Quellennachweise

¹Sharp, Ruth (2020): Intimpiercing – Genitalschmuck und Lustbringer für Mann und Frau. Online verfügbar unter: https://www.lifeline.de/beauty-und-wellness/piercing-tattoo/intimpiercing-id131474.html, zuletzt geprüft am 27.05.2022.

²de.style-people.com (o.J.): Intim-Piercing: Geschichte und Heute. Online verfügbar unter: https://de.style-people.com/publication/146404/, zuletzt geprüft am 27.05.2022.

³piercing-store.com (2017): Das Intimpiercings: Zahlen und Fakten. Online verfügbar unter: https://www.piercing-store.com/blog/441/das-intimpiercing-zahlen-und-fakten, zuletzt geprüft am 27.05.2022.

⁴antares-piercing.de (o.J.): Piercing - Möglichkeiten - Intimpiercing (Männer). Online verfügbar unter: antares-piercing.de/piercing/moeglichkeiten/intim-piercing-mann/, zuletzt geprüft am 27.05.2022.

⁵Steinbach, Miriam (2021): Intimpiercing für Frauen. Online verfügbar unter: https://www.mylife.de/sexualitaet/intimpiercing-fuer-frauen/, zuletzt geprüft am 27.05.2022.

⁶fem.com (2013): Aufklärung über Intimpiercings – Risiken und Gefahren. Online verfügbar unter: https://www.at.fem.com/liebe-lust/aufklaerung-ueber-intimpiercings-risiken-und-gefahren, zuletzt geprüft am 27.05.2022.

⁷hot.miss.at (o.J.): Intimpiercing richtig pflegen: Was du nach dem Stechen machen, und was lieber sein lassen solltest. Online verfügbar unter: https://hot.miss.at/intimpiercing-richtig-pflegen-was-du-nach-dem-stechen-machen-und-was-lieber-sein-lassen-solltest/, zuletzt geprüft am 27.05.2022.


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