Transmann


Das Geschlecht wird jedem Menschen schon bei der Geburt zugeordnet. Allerdings gibt es auch Menschen, die sich mit dem zugeordneten Geschlecht nicht identifizieren können. Manche Frauen sehnen sich schon sehr früh ein Mann zu sein. Diese Frauen werden als Transmann bezeichnet. Das gesellschaftliche Geschlecht ist nicht mehr mit der Geschlechtsidentität ident. So ein Zustand kann für einen Transmann zu einem psychischen Belastungszustand werden. Die Queerbewegung hat zwar in den letzten Jahren außerordentlich gute Aufklärungsarbeit geleistet. Die Gesetze haben sich geändert. Der Trans Mann ist keine Seltenheit mehr. Und dennoch hat sich die Gesellschaft noch nicht vollständig mit trans* anfreunden können. Zwar steigt die Toleranz gegenüber dieser Orientierung. Und dennoch gibt es immer noch zahlreiche Vorurteile zu verzeichnen, die einem Trans Mann das Leben erschweren können. Was steckt hinter dem Begriff Trans Mann? Gibt es ein international einheitliches Verständnis über den Terminus Transmann? Was passiert, wenn sich ein Mensch einer geschlechtsangleichenden Operation unterzieht? Der nachfolgende Artikel nimmt diese und ähnliche Fragen genau in den Blick.

Definition: Transmann

Der Transmann lebt in einem männlichen Geschlecht. Dieses wurde ihm nicht von Natur aus gegeben, sondern er hat sich dieses selbst ausgesucht. Von Natur aus wäre er weiblich.¹

Es gibt zahlreiche Transmänner, die den Terminus als nicht passend empfinden, da sie wieder einer Geschlechtsidentität zugeordnet werden. Viele Transfrauen und Transmännern definieren sich nach der juristischen und medizinischen Geschlechtsangleichung nicht mehr als trans*.²

Was bedeutet Transsexualität?

Die psychische Identifizierung eines Menschen, die entgegengesetzt des angeborenen Geschlechts ist, wird als Transsexualität bezeichnet. Oftmals möchte sich ein Trans Mann im Laufe seines Lebens einer Operation für die Geschlechtsangleichung unterziehen.³

In Deutschland wird Transsexualität als korrekter Terminus für die Transgeschlechtlichkeit geführt. Dieser Begriff wurde vom Sexualforscher Hirschfeld bereits im Jahr 1923 definiert. Das Wort "Sexualität" wird als direkter Bezug zum biologischen Geschlecht gesehen. Es gibt zahlreiche gesellschaftliche Bereiche, in denen der Begriff der Transsexualität bereits abgelehnt wird.

Dies kommt daher, dass mit dem Terminus lediglich die körperlichen Komponenten des Geschlechts betont werden. Als Gegensatz zu diesem Begriff kann "Gender" gesehen werden. Hiermit wird das soziale Geschlecht eines Menschen definiert. An dieser Stelle muss angemerkt werden, dass die Transsexualität nicht mit der sexuellen Orientierung gleichgesetzt werden kann.²

Trans Mann - gibt es einen internationalen Konsens?

International wird der Transmann als Mann deklariert. Seine Geschlechtszuordnung ist eindeutig. Es wird sich im internationalen Konsens auf die Chromosomen gestützt. Zusätzlich wird der Trans Mann auch als binär bezeichnet. Seine Geschlechtszuordnung kann dem Zweigeschlechtersystem eindeutig zugeordnet werden.⁴

Was ist FTM?

Bereits bei der Geburt (manchmal auch schon davor) wird einem Menschen das Geschlecht zugeordnet. Es gibt Menschen, die von Geburt an weiblich sind. Sie fühlen sich allerdings als Mann. Diese werden als Transmann bezeichnet. Die Definition female to male, ist keine Seltenheit und findet sich häufig im internationalen Kontext. In den meisten Fällen lehnt ein Trans Mann diese Definition allerdings ab, da lediglich auf die körperliche Geschlechtsidentität verwiesen wird. Dem Transmann wird demnach unterstellt, dass er als Frau geboren wurde. Aufgrund seiner Orientierung habe er sich allerdings in das geschlechtliche Gegenteil umgewandelt. Den meisten Transmännern spricht diese Definition nicht zu, obwohl sie international anerkannt wurde.⁴

Die Body Dysmorphie bei Transmännern

Wenn ein Mensch an einer Body Dysmorphia leidet, lebt er in einem Zustand, bei dem es zu einem klaren Widerspruch zwischen dem angeborenen und dem empfundenen Geschlecht kommt. Der Transmann wurde zwar als biologische Frau geboren. Er möchte allerdings als Mann leben. In der Medizin wird diese Inkongruenz des Geschlechts nicht primär als Störung verortet. Die Diagnose Body Dysmorphia wird erst dann vergeben, wenn der Trans Mann unter dem Zustand der gefühlten Geschlechtsidentität leidet. Bei einem Trans Mann kann sich diese Störung in Form von leichter Reizbarkeit, Depressionen oder depressiven Verstimmungen und Angststörungen äußern. Es kann aber auch sein, dass sich die Body Dysmorphia stärker ausbildet. Die Symptome nehmen dann zu und bleiben über viele Jahre hinweg bestehen. Oftmals hat der Trans Mann den innigen Wunsch, dass das Geschlecht in Form einer geschlechtsangleichenden Operation verändert wird. In Fachkreisen ist die Diagnose Body Dysmorphia bereits umstritten.⁵

Wie kann ein Transmann unterstützt werden?

Folgende Hilfen können einen Trans Mann bei der Body Dysmorphia unterstützen: 

  • Psychotherapeutische Behandlung 
  • Behandlung mit Hormonen 
  • Die geschlechtsangleichende Operation 
  • Verhalten, das nicht geschlechtskonform ist: Manche Frauen binden sich die Brüste mit Binden zurück. Die Haare werden kurz geschnitten. Frauen trainieren sich den männlichen Gang und männliche Verhaltensweisen an.

Die gesetzliche Änderung des Geschlechts bei einem Transmann

In Deutschland gibt es derzeit zwei Möglichkeiten für einen Transmann. Der Trans Mann kann sich dafür entscheiden, dass er lediglich eine Änderung des Vornamens vornehmen lässt. Er kann aber auch das Geschlecht ändern lassen. Der Gesetzgeber sieht in der Änderung des Vornamens eine "minimale" Lösung. Der Wechsel des Geschlechts steht im Gegensatz dazu. Ein Transmann muss zahlreiche Schritte durchlaufen, bevor es zu einer Änderung des Geschlechts vor dem Gesetz kommen kann: · Beim zuständigen Gericht muss der Transmann einen offiziellen Antrag stellen.

  • Bereits bei der Antragsstellung muss sich der Transmann dem anderen Geschlecht zugehörig fühlen und dies schriftlich bestätigen. 
  • Der Trans Mann muss bereits seit mehr als drei Jahren den starken Wunsch und die Vorstellung haben, dass er in einem anderen Geschlecht leben möchte. 
  • Es muss zudem die hohe Wahrscheinlichkeit gegeben sein, dass der Transmann im Nachhinein das Geschlecht nicht mehr ändern möchte. 
  • Bei der Antragsstellung für die Änderung des Geschlechts muss der Transmann bereits zwei Gutachten von zwei unabhängigen Sachverständigen bei Gericht vorlegen.⁶

Welche Problematik kann mit diesen Auflagen einhergehen?

Wenn sich ein Transmann für die Änderung des Geschlechts entscheidet, kann dies auch problembehaftet sein. Dies haben zahlreiche Studien bereits belegt: 

  • Der Kosten- und der Zeitaufwand im Vorfeld sind enorm. Diese stehen in einem unverhältnismäßigen Mehraufwand für den Antragssteller 
  • Während des Verfahrens erleben Transmänner immer wieder entwürdigende und diskriminierende Erfahrungen. 
  • Bis der Antrag bearbeitet und dem Wunsch der Geschlechtsänderung entsprochen oder abgelehnt wird, können neun Monate und mehr vergehen. 
  • Obwohl diese nicht notwendig sind, führen einige Gutachter immer noch körperliche Untersuchungen durch. 
  • Die Betroffenen fühlen sich in diesen Situationen ausgeliefert und wissen sich nicht zu helfen. 
  • Der Transmann muss die anfallenden Kosten selbst bezahlen. Im Schnitt kann mit einem finanziellen Mehraufwand von 1868 Euro gerechnet werden. 
  • Die Verfahren greifen aufgrund ihrer Vorgaben in das Selbstbestimmungsrecht der Menschen ein.⁶

Die Hormonbehandlung für einen Transmann

In den meisten Fällen erfolgt die Hormonbehandlung für den Transmann in Form einer intramuskulären Injektion. Das verwendete Hormon ist Testosteron. Die Injektionen dürfen jedenfalls nur von einem Arzt durchgeführt werden. Je nach Verträglichkeit kann die Dosierung individuell variiert werden. Manchmal muss die Dosis während der laufenden Therapie gesteigert werden. Die Intervalle werden bei geringen Schwankungen auf drei Monate erweitert. Es gibt zudem das Testosterongel. Dieses wird auf die Haut aufgetragen. Dadurch kann der Effekt der Injektionen verstärkt werden. Von der oralen Gabe wird weitgehend abgeraten. Diese wirkt sich auf die Leber aus. 

Bereits nach wenigen Wochen und Monaten setzt beim Transmann die sogenannte Virilisierung ein. In der Regel kann davon ausgegangen werden, dass der volle Effekt erst nach mehreren Jahren erreicht werden kann. Es ist zudem zu bedenken, dass körperliche Veränderungen nicht mehr reversibel sind. Deswegen muss eine gründliche Aufklärung im Vorfeld erfolgen. Der Transmann sollte im Zuge der Aufklärung auch über die Grenzen der Hormonbehandlung informiert werden. Es ist zwar vieles möglich. Der Behandlung sind allerdings auch Grenzen gesetzt. Nach wenigen Wochen und Monaten zeigen sich folgende Effekte: 

  • Beim Transmann bleibt die Regelblutung aus. 
  • Die Stimme bekommt eine tiefere Tonlage. 
  • Der Körperbau weist eine Vermännlichung auf. 
  • Die Masse der Muskeln nimmt zu. 
  • Bartwuchs und Körperbehaarung setzen ein. 
  • Die Klitoris nimmt an Größe zu.⁷

Die geschlechtsangleichende Operation bei einem Transmann

Bei einem Transmann wird die geschlechtsangleichende Operation nicht in einem Durchgang durchgeführt. Es gibt Einzelschritte. Die Anzahl der Operation wird vor allem von den individuellen Bedingungen abhängig gemacht. 

  • Die Scheidenwand wird operativ entfernt. 
  • Die Mobilisierung und Streckung der Klitoris werden durchgeführt. Die Harnröhre wird nach einer Verlängerung durch die Öffnung der Klitoris geführt. Mit diesem Schritt kann der Transmann im Stehen Wasserlassen. 
  • Der Phallus- und der Penoidaufbau werden durchgeführt. 
  • Die Nachbildung der Eichel findet statt. 

Wenn die Narben verheilt sind, folgen weitere Operationen, die der Korrektur dienen: 

  • Prothesen für den Hoden und die Erektion werden in einem weiteren operativen Schritt eingesetzt. 
  • In einem letzten Schritt erfolgt der Aufbau des Skrotums.⁸

Deckt die Krankenkasse die Kosten für diese Operation?

Die Kosten, die mit einer geschlechtsangleichenden Operation einhergehen, sind beträchtlich. Grundsätzlich muss davon ausgegangen werden, dass sich die Kosten auf rund 5.000 bis 15.000 belaufen. Wenn die therapeutischen und ärztlichen Nachweise vorliegen, werden die anfallenden Operationskosten von der Krankenkasse übernommen. Allerdings müssen zwei unabhängige Gutachter die Transsexualität bestätigen.⁹

Transmänner und Schwangerschaft

Für einen Transmann stellt die monatliche Regelblutung eine massive psychische Belastung dar. Der Transmann findet sich zwar im Alltag mit der Geschlechtsidentität gut zurecht. Die Menstruation zeigt ihm allerdings das biologische Geschlecht. Mit der androgenen Hormontherapie kann die Menstruation bei einem Transmann allerdings gestoppt werden. Bereits nach zwei bis drei Monaten zeigt sich dieser Effekt.

Der Transmann kann aufgrund der biologischen Grundlagen schwanger werden. Diese Möglichkeit besteht so lange, bis die geschlechtsangleichende Operation durchgeführt wurde. Ist der Hormonstatus zu niedrig, kann die Regelblutung beim Transmann einsetzen.⁷

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